Herzogtum LauenburgSchleswig

Gerichtsreform: Richter rufen nach Klarheit – Verunsicherung wächst!

In den Amtsgerichten von Ratzeburg und Schwarzenbek brodelt es gehörig. Zwei erfahrene Direktoren, Frank Rose und Suntke Aden, beklagen sich über die Sorgen und Ängste, die eine kürzlich veröffentlichte Pressemitteilung aus Kiel unter ihren Mitarbeitern ausgelöst hat. Diese Pressemitteilung, die einen möglichen Umstrukturierungsplan des schleswig-holsteinischen Justizministeriums anfragte, ließ die Belegschaft verunsichert zurück. Es wurde angedeutet, dass aufgrund von Sparzwängen ein Standort geschlossen werden könnte.

„Die Ankündigung war unglücklich“, äußerte Aden in einem Interview. „Sie hat weitreichende Verunsicherung unter den Mitarbeitern hervorgerufen.“ Obwohl er die Situation nicht überdramatisieren möchte, geht er von einer möglichen Veränderung frühestens im Jahr 2029 aus. „Eher wird sich im Laufe der 30’ oder 40’ Jahre etwas ändern“, fügte er hinzu.

Personelle Unsicherheit und Fortbildungspläne

Der verunsicherte Zustand ist laut Rose für viele Mitarbeiter ein Grund, über einen Wechsel nachzudenken – sei es zu anderen Behörden oder in die Anwaltschaft. Besonders gute und flexible Kräfte scheinen von diesen Gedankenspielen betroffen zu sein. „Junge Menschen legen großen Wert auf eine kurze Anfahrtszeit zur Arbeit“, so Rose.

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Die beiden Richter berichten, dass es Stunden gedauert hat, die Mitarbeiter zu beruhigen. Ein Faktor, der die Verunsicherung noch verstärkt, ist die Illusion von Einsparungen. Fragen wie die Machbarkeit eines Standorteinschnittes und die damit verbundenen praktischen Herausforderungen kommen auf: Wo würde künftig genügend Platz für die Mitarbeiter sein? Gibt es Möglichkeiten zum Anbau? Und wie wirkt sich das auf den Reinigungsdienst aus?

Rose unterstreicht, dass die Pressemitteilung Schleswig-Holstein als Standort geschadet hat. Potenzielle Bewerber aus anderen Bundesländern könnten von der negativen Wahrnehmung abgeschreckt werden. „Wir brauchen Klarheit vom Justizministerium und eine Überprüfung der Pläne“, forderte er.

Außerdem gibt es Experten, die darauf hinweisen, dass zu lange Anfahrtszeiten nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Klienten der Justiz problematisch wären. Längere Wege könnten dazu führen, dass Angeklagte zu Terminen nicht rechtzeitig erscheinen, was im Endeffekt die Effizienz der Justiz beeinträchtigen würde.

Die Frage um den Standort, der geschlossen werden könnte, sorgt für Spekulationen. Gerüchte deuten darauf hin, dass Schwarzenbek aufgrund seiner größeren Mitarbeiterzahl von etwa 80 gegenüber Ratzeburg mit 60 Mitarbeitern stärker gefährdet sein könnte. Letztendlich bleibt abzuwarten, was aus den Gesprächen zwischen den Justizangestellten und dem Ministerium hervorgeht. Diese Gespräche fänden laut Quellen aus dem Justizumfeld Ende letzter Woche statt.

Es ist ungewiss, welche Entscheidungen getroffen werden und wie sie die beiden Amtsgerichte in der Region beeinflussen könnten. Klar ist, dass eine derartige Entscheidung erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsweise und die Zugänglichkeit der Justiz für die Bürger haben könnte. Die Diskussion um die Zukunft der Amtsgerichte steht daher im Fokus und wird in den kommenden Wochen und Monaten weiter beobachtet werden müssen.

Quelle/Referenz
ln-online.de

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