Flensburg

Liebe in all ihren Facetten: Emilia Roig bricht mit Konventionen

Emilia Roig beleuchtet in ihrem neuen Essayband „Liebe“ die dunklen Seiten von Beziehungen und zeigt auf, wie die Abwesenheit von Liebe ebenso wichtig ist wie ihre Präsenz, während sie gesellschaftliche Konventionen bricht und auf die Kraft kosmischer Liebe hinweist – ein Aufruf zur Neuinterpretation unserer Gefühlswelt, der zum Nachdenken anregt!

Im neuen Buch von Emilia Roig mit dem Titel „Liebe“ geht es um tiefgründige und oft schmerzhafte Aspekte von Beziehungen und den verschiedenen Facetten der Liebe. Zu Beginn des Werkes gibt es eine Triggerwarnung, da die Themen sexueller Gewalt und Kindesmissbrauch behandelt werden. Doch trotz dieser düsteren Betrachtungsweise schafft Roig einen Raum für Hoffnung und Positivität.

Die Autorin, die sich in der Politikwissenschaft einen Namen gemacht hat, spricht über die Abwesenheit von Liebe und betont damit deren immense Bedeutung. „Ich liebe die Liebe so sehr, dass mein ganzes Leben auf sie ausgerichtet ist“, teilt sie mit und zeigt damit ihre leidenschaftliche Einstellung zu diesem komplexen Thema.

Eine künstlerische Perspektive

Roig betrachtet die Liebe nicht nur als Gefühl zwischen Menschen, sondern erweitert diese Sichtweise auf eine universelle Ebene, die auch Natur und Kosmos einbezieht. Sie beschreibt dies als „kosmische Liebe“, eine Energie, die weit über zwischenmenschliche Beziehungen hinausgreift. Diese Perspektive bietet den Lesern die Möglichkeit, Liebe als etwas Größeres zu verstehen, als nur zwischenmenschliche Interaktionen. „Es ist das Mutigste, was wir in unserem Leben tun können“, sagt Roig und motiviert damit, sich auf diese Idee einzulassen.

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Doch nicht alle Leser könnten sich mit diesen spirituellen und universellen Aspekten anfreunden. Für diejenigen, die greifbarere Aspekte der zwischenmenschlichen Beziehungen bevorzugen, hat Roig ebenfalls einiges zu bieten. Sie formuliert: „Liebe ist keine Zustandsbeschreibung, sondern eine Praxis“, und betont die Schwierigkeiten, die oft mit der eigenen Selbstliebe verbunden sind. Familiäre Liebe kann schmerzhaft sein, da unser Selbstwert häufig im Außen, in anderen Menschen, gesucht wird.

Die Herausforderung gewohnter Denkweisen

Emilia Roig hinterfragt in ihrem Werk die gängigen Konventionen über Liebe in der Gesellschaft. Sie plädiert dafür, dass es möglich ist, mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben, und dass enge Freundschaften körperliche Nähe ohne sexuelle Komponente zulassen sollten. Durch diese Ansichten könnten Barrieren in Beziehungen abgebaut werden, meint sie. Der Fokus auf Monogamie könnte Eifersucht begünstigen und hindert uns daran, weitreichendere Unterstützungsnetzwerke aufzubauen.

Ein weiterer zentraler Punkt ihres Essays ist die Kritik am Kapitalismus. Roig argumentiert, dass Liebe kein rares Gut sei, sondern im Überfluss vorhanden. Sie hebt hervor, dass die gegenwärtigen Vorstellungen von Liebe einen Wettbewerb schaffen – ein Szenario, in dem es darum geht, „gewählt“ zu werden. Dabei sieht sie „wahre Liebe“ als ein normiertes Gefühl, dem zu viel Bedeutung beigemessen wird.

Abschließend äußert Roig, dass sie am liebsten ganz auf das Thema romantische Liebe verzichtet hätte, da ihrer Meinung nach bereits „alles, vielleicht sogar zu viel gesagt“ sei. Doch die Auseinandersetzung mit der romantischen Liebe bleibt aus einem weiteren Grund wichtig: der Angst vor Einsamkeit.

Somit bietet Emilia Roig in ihrem Buch „Liebe“ eine fesselnde und tiefgründige Perspektive auf das Thema, das viele Leser zum Nachdenken anregen könnte. Weitere Details zu ihrer Analyse finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.shz.de.


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