Der gefeierte Star-Geiger David Garrett hat kürzlich seine Bewunderung für den ehemaligen TV-Moderator Stefan Raab geäußert, der sich eine Auszeit von fast einem Jahrzehnt nahm. Garrett, der selbst zum Arbeiten neigt und Schwierigkeiten hat, sich zurückzulehnen, gestand, dass er Raabs Fähigkeit, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, großartig findet. „Ich könnte nicht ein einziges Jahr ruhig sitzen und nichts tun“, erklärte er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur, was seine tief empfundene Ehrfurcht vor Raab weiter unterstreicht.
Garrett, 44 Jahre alt und eine musikalische Sensation, beklagte, dass es ihm in seiner persönlichen Lebensplanung nie vergönnt wäre, eine solche Pause einzulegen. „Da müsste schon etwas Körperliches mit mir passieren oder etwas Psychisches“, fügte er hinzu. Raab verabschiedete sich 2015 von der Moderation der Kultsendung „TV total“ und tauchte für viele Jahre aus dem öffentlichen Blickfeld ab, bevor er kürzlich zu RTL+ zurückkehrte.
Die innere Stimme des Erfolgs
Garrett führte sein unermüdliches Streben nach Erfolg auf eine innere Stimme zurück, die ihn ständig antreibt, besser zu werden. „In mir gibt es eine Stimme, die mir sage: Du bist noch nicht gut genug“, erklärte er, und er glaubt, dass diese Empfindung bereits in seiner Kindheit entstanden sei. „Je erfolgreicher man wird, desto lauter ist sie.“ Diese Stimme ist für ihn sowohl ein Segen als auch ein Fluch, da sie ihm hilft, an der Spitze der Musikszene zu bleiben, aber auch den Genuss der Entspannung und Zufriedenheit erschwert.
Der in Aachen geborene Künstler erzählt von seiner traumatischen Kindheit und wie sie ihn geprägt hat. Garrett, Sohn eines deutschen Juristen und einer amerikanischen Tänzerin, startete seine Karriere früh und hat im Lauf der Jahre Millionen Platten verkauft. Mit der Veröffentlichung seines neuen Albums „Millennium Symphony“ am Freitag setzt er seine Erfolgsgeschichte fort.
Überarbeitete Arbeitsansichten
Garrett hat in der Vergangenheit auch für Furore gesorgt, indem er sich klar gegen das Konzept der Work-Life-Balance äußerte. Er glaubt, dass für die Schaffung außergewöhnlicher Kunst ein gewisses Maß an Opfer erforderlich ist. „Um etwas Ultimatives zu schaffen, muss man bluten“, sagte er und betonte, dass viele seiner Kollegen eine klassische Balance zwischen Beruf und Privatleben anstrebten, während er sich nicht mit diesen Erwartungen identifizieren könne. Seiner Meinung nach sei Work-Life-Balance der falsche Ansatz, um in der Musikbranche erfolgreich zu sein.
„Ich will, dass meine Konzerte ausverkauft sind. Ich will mich aber auch musikalisch weiterentwickeln“, erklärte er. Garrett lässt dabei keinen Zweifel daran, dass sein Verständnis von Erfolg weitreichende Leistungsansprüche beinhaltet, die von einem klischeehaften Lebensstil abweichen. Während manche solche Aussagen als provokant empfinden, sieht Garrett den Wert in seinen persönlichen Ansichten über Engagement und Anstrengung.
Diese Sichtweisen zeigen, wie wichtig ihm der musikalische Fortschritt und die Verbindung zu seinem Publikum sind, und verdeutlichen, warum er eine inspirierende Figur in der Musikbranche bleibt. Trotz seines hohen Leistungsanspruchs ist Garrett eine Persönlichkeit, die tief in ihren eigenen Erfahrungen verwurzelt ist und die Herausforderungen, die damit verbunden sind, offen annimmt. Weitere Informationen zu Garretts Karriere und seinen Äußerungen finden sich im Bericht auf www.shz.de.