Flensburg

Bezos verteidigt „Washington Post“: Keine Wahlempfehlung mehr!

In einem überraschenden Schritt hat Jeff Bezos, der schillernde Amazon-Gründer und Eigentümer der renommierten „Washington Post“, die Entscheidung der Zeitung verteidigt, vor der Präsidentschaftswahl am 5. November keine Wahlempfehlung abzugeben. In einem emotionalen Meinungsbeitrag äußerte er, dass das gesunkene Vertrauen der Amerikaner in die Medien der Hauptgrund für diesen umstrittenen Beschluss sei. Die Reaktion auf diese Nachricht war heftig: Über 200.000 Leser haben ihre Abonnements gekündigt!

Bezos betonte, er verfolge keine persönlichen Interessen mit dieser Entscheidung und warnte, dass viele Medien als parteiisch wahrgenommen werden. „Wer mit der Realität kämpft, verliert“, erklärte er und kritisierte die allgemeine Tendenz, sich auf unzureichend recherchierte Podcasts und Social-Media-Beiträge zu stützen. Er gab allerdings zu, dass die späte Entscheidung im Wahlkampf als „mangelhafte Planung“ zu bewerten sei. Zuvor hatten Reporter der „Washington Post“ berichtet, dass eine Empfehlung für Kamala Harris, die Vizepräsidentin und demokratische Kandidatin, bereits ausgearbeitet war, jedoch gegen Bezos‘ Anweisung nicht veröffentlicht wurde.

Trumps Schatten über Bezos‘ Imperium

Die politischen Turbulenzen um die Entscheidung wurden zusätzlich angeheizt, als bekannt wurde, dass Bezos wegen möglicher finanzieller Konsequenzen durch eine Trump-Regierung kritisiert wurde. Seine Unternehmen, einschließlich der Weltraumfirma Blue Origin, könnten unter Druck geraten, sollten die Republikaner an die Macht kommen. Kritiker mutmaßen, dass die Entscheidung zum Verzicht auf Wahlempfehlungen möglicherweise aus Angst vor finanziellen Einbußen getroffen wurde. Zudem traf der CEO von Blue Origin, Dave Limp, nur Stunden nach dem Bekanntwerden der Entscheidung mit Trump in Florida zusammen – ein Zufall, den Bezos vehement bestritt.

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Die „Washington Post“ hat eine verschlungene Geschichte, die in den 70ern ihren Höhepunkt mit dem Aufdecken des Watergate-Skandals erreichte. Bezos, der die Zeitung 2013 kaufte, hatte sie in den vergangenen Wahlen 2016 und 2020 genutzt, um die demokratischen Kandidaten Hillary Clinton und Joe Biden zu unterstützen. Doch jetzt könnte sich der Wind gedreht haben, während sich der Druck auf Bezos und seine geschäftlichen Interessen erhöht.

Quelle/Referenz
shz.de

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