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Deichsperrungen in Schleswig-Holstein: Blauzungenkrankheit breitet sich aus!

Wegen der Blauzungenkrankheit sind in Schleswig-Holstein fast ein Drittel der Deiche an der Westküste gesperrt, während auf Sylt ein 15 Kilometer langes Betretungsverbot herrscht – um die geschwächten Deichschafe zu schützen, müssen Fußgänger und Radfahrer nun Umwege in Kauf nehmen!

In Schleswig-Holstein sind die Deiche in den letzten Wochen stark betroffen von der Blauzungenkrankheit, was zu weitreichenden Sperrungen führte. Knapp ein Drittel der Schutzdeiche an der Westküste sind derzeit nicht zugänglich für Spaziergänger und Radfahrer. Diese Maßnahme, die Ende letzter Woche beschlossen wurde, betrifft insgesamt 125 Kilometer der insgesamt etwa 360 Kilometer langen Deichlinie. Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) hat diese Maßnahmen ergriffen, um die geschwächten Tiere zu entlasten und ihnen ein stressfreies Umfeld zu bieten.

Am 10. September begann die Sperrung der Deichabschnitte, um die Gesundheit der Küstenschutzschafe zu schützen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass auch wenn es auf der Insel Föhr positive Nachrichten gibt, da einige Deichabschnitte wieder geöffnet wurden, das Gesundheitsrisiko bleibt bestehen. Eine vollständige Entwarnung kann daher noch nicht gegeben werden.

Sperrungen und deren Auswirkungen

Auf Sylt wurde ebenfalls eine Sperre von 15 Kilometern eingerichtet, um den Deichschafen Schutz zu bieten. Bisher gab es wenig Widerstand gegen diese Maßnahme; die Gemeinde berichtet, dass die Einheimischen und Touristen weitgehend Verständnis zeigen. Die schöneren Radwege der Insel, die nicht den Deichen entlangführen, machen es einfachen, Alternativen zu finden. Zudem appelliert die Gemeinde, auch in gesperrten Bereichen Rücksicht auf die restlichen Tiere zu nehmen, die sich zur Zeit an verschiedenen Orten auf der Insel befinden.

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Selbst abseits der gesperrten Deiche sollten Hunde an der Leine gehalten werden, um die Schafe nicht unnötig zu stressen. Gerade jetzt, wo die Tiere von der Krankheit betroffen sind und eine ruhige Umgebung benötigen, ist dies besonders wichtig. Laut dem Landschaftszweckverband Sylt (LZV) könnten die Tiere ebenfalls durch laute Geräusche sowie plötzliche Bewegungen von Menschen weiter gestört werden.

Merkmale und Verbreitung der Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit, verursacht durch ein Virus, hat in Schleswig-Holstein bereits 1.505 Tiere infiziert, wobei vor allem Schafe betroffen sind. Zu den Symptomen gehören Lahmheit, Fieber und eine stark eingeschränkte Futteraufnahme. Das Virus kann im schlimmsten Fall zum Tod der Tiere führen, weshalb Schutzmaßnahmen wie die Sperrung der Deiche unerlässlich sind. Menschen sind jedoch nicht von dieser Krankheit betroffen; der Name bezieht sich auf die bläuliche Färbung der Zunge bei erkrankten Schafen.

Für eine Impfung, die die Verbreitung des Virus eindämmen könnte, wird bereits plädiert. Angesichts der Tatsache, dass die Krankheit durch Mücken übertragen wird, besteht die Hoffnung, dass sich die Lage verbessern kann, insbesondere da die Mückenpopulation in den kommenden Monaten zurückgehen könnte.

Im Gegensatz zu Schleswig-Holstein bleibt Ostfriesland von Deichsperrungen weitgehend verschont. Dort ist die Situation unter Kontrolle, und die Deichschafe weisen bislang keine größeren Gesundheitsprobleme auf. Das Deichrecht erlaubt den Zutritt zu den Deichen unter bestimmten Bedingungen, dennoch ist es ratsam, den Schafen nicht zu nahe zu kommen, um sie nicht zu stören.

Die Sperrungen im Norden sind ein dringend notwendiger Schritt zum Schutz der Tiere, die für die Stabilität der Küstenschutzanlagen von großer Bedeutung sind. Die Schafe tragen durch ihre Weidewerkzeuge zur Erhaltung der Grasnarbe bei und spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilität der Deichanlagen. Umso mehr ist der verantwortungsvolle Umgang mit der Situation gefragt. Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen finden Sie in einem ausführlichen Bericht auf www.mopo.de.

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