Das Robert-Schumann-Haus in Zwickau plant eine innovative Attraktion für seine Besucher: Die Möglichkeit, telefonisch mit der berühmten Pianistin und Komponistin Clara Schumann zu kommunizieren. Diese beeindruckende technische Neuheit wird durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ermöglicht und soll im kommenden Jahr Teil einer neuen Dauerausstellung des Museums werden.
In einer bemerkenswerten Initiative haben Studierende der Westsächsischen Hochschule Zwickau eine KI-Version von Clara Schumann entwickelt. Diese digitale Nachbildung wurde mit Informationen aus fast 750 Briefen gefüttert, die Clara an ihren Mann Robert sowie an den Komponisten Johannes Brahms geschrieben hat. Das Ziel ist es, den Besuchern die Möglichkeit zu geben, Fragen an die Ikone der Musikgeschichte zu stellen und mehr über ihr Leben und ihre Beziehung zu Robert Schumann zu erfahren.
Technik und Historie vereint
Um die Interaktion so authentisch wie möglich zu gestalten, hat das Museum eine Sprecherin im passenden Alter von circa 70 Jahren engagiert, deren Stimme für „Clara“ geklont wurde. Diese Herangehensweise zielt darauf ab, den Besuchern ein Gefühl der Nähe zur historischen Figur zu vermitteln. Zudem kommt die Technologie der damaligen Zeit zum Einsatz. Die Besucher werden sich mit einem historischen Telefon verbinden, das der Form und Technik der Zeit um 1890 entspricht – Wählscheiben und Tasten sind schließlich ein Relikt der modernen Kommunikation.
Ein weiteres interessantes Detail über Clara Schumann ist ihre tatsächliche Telefonnummer, die sie in ihrer Frankfurter Wohnung nach 1890 hatte: die 1037. Diese Information ist nicht nur ein interessanter Fakt, sondern lässt die Verbindung zur Vergangenheit lebendig erscheinen. Ihre Tochter Elise war über die Nummer 844 zu erreichen, was Erinnerungen an die familiäre Kommunikation zu jener Zeit weckt.
Ein Highlight der neuen Ausstellung wird auch ein originales Siemens & Halske-Telefon aus der Zeit um 1895 sein, das Clara Schumann in ihrem Besitz hatte. Ihre enge Beziehung zu einem Vorstandsmitglied des Unternehmens zeigt, wie technisch versiert sie war und wie sehr sie sich für die Entwicklungen in der Kommunikation interessierte. Das Schumann-Haus selbst beansprucht, die größte Sammlung an Originaldokumenten über Robert Schumann weltweit zu besitzen, was die Relevanz und den historischen Wert dieses Ortes unterstreicht.
Die Ausstellung, die sich ab dem Frühjahr 2025 entwickeln wird, ist nicht nur eine Hommage an Robert Schumann – sie stellt auch Clara Schumann, die oft im Schatten ihres Mannes steht, ins Rampenlicht. Diese innovative Idee eines „Gesprächs“ mit Clara ist ein spannender Schritt, um die Geschichte lebendig zu halten und jüngeren Generationen den Zugang zur klassischen Musik und deren Protagonisten näherzubringen. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.
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