Ein gewaltiger Schock für Volkswagen: Der Gewinn des Automobilgiganten ist im dritten Quartal um erschreckende 63,7 Prozent eingebrochen und beläuft sich jetzt auf nur noch 1,58 Milliarden Euro. Dies wurde am Mittwoch aus Wolfsburg bekannt gegeben. Der Umsatz fiel leicht um 0,5 Prozent auf 78,48 Milliarden Euro. Die Ursachen sind alarmierend: Hohe Kosten und ein dramatischer Rückgang der Verkäufe in China, wo die Zahlen um 12 Prozent gesunken sind. Während Nordamerika und Südamerika ein Wachstum verzeichnen konnten, bleibt der europäische Markt stagnierend.
Die Unternehmensführung spricht von einem „herausfordernden Marktumfeld“ und macht hohe Fixkosten sowie Kosten für Restrukturierungen verantwortlich. Arno Antlitz, der Finanzvorstand von VW, betont den dringenden Bedarf an Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen. Die Situation könnte sich weiter zuspitzen, da der Betriebsrat mit einer bundesweiten Lahmlegung der Werke droht, sollte das Management nicht umgehend auf die Sorgen der Mitarbeiter eingehen. Diese sind verunsichert und zeigen sich kämpferisch: „Diese Abwärtsspirale werden wir nicht mitmachen“, so Uwe Kunstmann, der Gesamtbetriebsratschef von Volkswagen Sachsen.
Proteste und drohende Werksschließungen
Die Wut der Mitarbeiter ist greifbar: Tausende versammelten sich in Zwickau, um ihrem Unmut über die drohenden Werksschließungen und Lohnkürzungen Luft zu machen. Besonders betroffen könnte die E-Auto-Fabrik in Zwickau sein, wo 10.000 Beschäftigte arbeiten. Die Pläne sehen vor, dass dort künftig nur noch auf einer Fertigungslinie produziert wird. Das Management verlangt zudem eine sofortige Lohnkürzung um 10 Prozent und Nullrunden für die nächsten zwei Jahre.
Die Bundesregierung hat bereits reagiert und fordert von VW, die Arbeitsplätze zu sichern. Kanzler Olaf Scholz betont, dass die Fehler des Managements nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen werden dürfen. Während die Automobilindustrie vor einem Umbruch steht, wird die Lage bei VW immer kritischer. Experten warnen, dass die Transformation zur E-Mobilität nicht nur VW, sondern auch 190.000 Arbeitsplätze in der gesamten Branche gefährden könnte. Ein „heißer Winter“ steht bevor, und die nächsten Schritte von VW und der Politik werden entscheidend sein.
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