Nordsachsen ist zur Heimat eines wachsenden Problems geworden: Waschbären. Hinter ihrer liebenswerten Erscheinung verbirgt sich eine Bedrohung für die heimische Tierwelt. Diese nachtaktiven Raubtiere haben sich insbesondere im Altkreis Torgau-Oschatz und in der Dahlener Heide stark vermehrt, was zu enormen Schäden führt. Rainer Krause, der Vorsitzende des Jagdverbandes Oschatz, berichtet alarmiert: „Die Population steigt explosionsartig. Diese Problematik lässt sich nicht mehr stoppen.“
Die Bedenken um die Verbreitung der Waschbären werden durch die Aussagen von Jäger Mario Tauchnitz untermauert, der erklärt: „Die Tiere vermehren sich wie verrückt.“ Diese bedenkliche Entwicklung hat zur Folge, dass Waschbären nicht nur die heimische Fauna bedrohen, sondern auch ein ernsthaftes Risiko für die Biodiversität darstellen.
Bedrohung der heimischen Tierwelt
Die Waschbären agieren als Nahrungsopportunisten, was bedeutet, dass sie sich von nahezu allem ernähren, was sie finden können. Das umfasst Lurche, Kriechtiere, Vögel und sogar die Eier von Vogelbruten. „Der Waschbär klettert auf jeden Baum. Vogeleier werden aus jedem Nistkasten, jedem Nest und jeder Bruthöhle geholt“, warnt Tauchnitz. Diese invasiven Tiere verdrängen bereits heimische Arten wie den Iltis und können auch gefährliche Krankheiten übertragen.
Waschbären sind als Neozoen klassifiziert, also als nichtheimische Arten, die gemäß EU-Verordnung als invasiv gelten. Dies bedeutet, dass sie ganzjährig bejagt werden dürfen. Bei der Bekämpfung dieser Plage haben sich Fallen als besonders effektiv erwiesen. Die Jägerschaft ist gefordert, um den Bestand der Waschbären so gering wie möglich zu halten, da die Fortpflanzungsrate dieser Tiere äußerst hoch ist und natürliche Feinde in den heimischen Wäldern fehlen.
Aktuelle Maßnahmen zur Evidenz
Die Jagdsituation stellt sich als herausfordernd dar. Normalerweise ist es Jägern nicht erlaubt, das Mutterwild zu töten, solange die Jungtiere auf deren Fürsorge angewiesen sind. Doch wenn diese nicht mehr von ihren Eltern abhängig sind, können die Elterntiere geschossen werden, um den Bestand zu regulieren. In diesem Jahr hat Krause bereits 16 Waschbären geschossen, während Tauchnitz sogar um die 60 Tiere erlegte.
Das Ziel der Jägerschaft besteht darin, die Waschbären so effektiv wie möglich zu bejagen und somit die Zahl der Tiere zu minimieren. Dabei werden viele tote Waschbären, die oft von Autos überfahren werden, in der Dahlener Heide gefunden. Die Gefahr, die von diesen Tieren ausgeht, ist nicht zu unterschätzen, und Maßnahmen zur Eindämmung sind unerlässlich.
Wie das Landratsamt Nordsachsen berichtet, wurden im aktuellen Jagdjahr 2023/2024 in der Dahlener Heide allein 300 Waschbären erlegt. Insgesamt wurden im gesamten Landkreis 2478 geschossene Waschbären gemeldet. Diese Zahlen zeigen, dass die Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sind, da die Waschbärenpopulation weiterhin zunimmt.
Die Jagd auf Waschbären ist angesichts der explosiven Vermehrung und dem Fehlen natürlicher Feinde von großer Bedeutung. Rainer Krause und Mario Tauchnitz sind sich einig, dass eine vollständige Ausrottung der Tiere nicht mehr möglich sein wird. Es wird notwendig sein, weiterhin Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Solange keine gegen die Waschbären gerichteten Krankheiten auftreten, bleibt der Anstieg der Bestände eine ernsthafte Herausforderung für die heimische Flora und Fauna.
Für weitere Informationen und Details zu diesem Thema kann der Artikel auf www.lvz.de nachgelesen werden.
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