In Schkeuditz, einer Stadt in Sachsen, sorgt ein defekter Aufzug für große Probleme unter den Mietern eines Mehrfamilienhauses. Eine Rollstuhlfahrerin sitzt nun schon seit Wochen in ihrer Wohnung fest, was erhebliche Schwierigkeiten bei der Selbstversorgung mit sich bringt. Auf den Aufzug sind einige Mieter angewiesen, zu denen auch eine andere Dame gehört, die anonym bleiben möchte. Sie erhält nur einmal in der Woche Hilfe von ihrer Tochter und ist ansonsten auf sich allein gestellt. Ihre Erinnerungen gehen zurück auf das Jahr 2008, als ein Hausmeister vor Ort war, der sich um die Anliegen der Bewohner kümmerte. Sie gibt zu, dass sie unter den jetzigen Umständen, wäre sie jünger, einen Umzug in Betracht ziehen würde.
Die Schkeuditzer Wohnungsbaugesellschaft, die für die Instandhaltung des Gebäudes verantwortlich ist, hat bereits Mitte August über die Probleme mit dem Aufzug informiert. In einem Aushang wurde erklärt, dass man an einer Lösung arbeite, allerdings fehlten wichtige Ersatzteile, was die Reparatur erheblich verzögert. Laut Techniker Sven Mühlner sei es ein größerer Aufwand als bei anderen Reparaturen, da die komplette Steuerung des Aufzugs erneuert werden müsse.
Schwierige Lieferzeiten
Um die notwendigen Bauteile zu erhalten, mussten diese von verschiedenen Herstellern bestellt werden. Mühlner erklärte, dass diese Teile teilweise Lieferzeiten von bis zu zwölf Wochen haben können. Das bedeutet, dass die Mieter für einen längeren Zeitraum ohne Aufzug auskommen müssen. Das defekte Gerät stammt aus dem Jahr 1999, und die angebliche Reparatur wird rund eine Woche dauern, sobald die Teile endlich ankommen. Die Kosten für die Arbeiten wurden von Mühlner drastisch umschrieben: "Das kostet alles mehr als ein Kleinwagen". Diese finanziellen Aspekte zeigen, wie komplex und kostspielig eine solche Reparatur sein kann.
Die Sorgen der Mieter sind für den Techniker nachvollziehbar, jedoch hat die Wohnungsbaugesellschaft nur begrenzten Einfluss auf die Lieferzeiten der benötigten Teile. Glücklicherweise ist das betroffene Gebäude nur zweigeschossig, was die Situation für die Mieter etwas erleichtert. Dennoch sind über 50 Wohneinheiten betroffen, wodurch viele Menschen in der gleichen misslichen Lage sind.
Die Bewohner berichten, dass die Probleme mit dem Aufzug nicht neu sind. In der Vergangenheit gab es schon öfters technische Störungen, die jedoch meist innerhalb eines bis drei Tagen behoben wurden. Diesmal ist die Situation jedoch bedrohlicher und komplizierter. Besonders betroffen fühlt sich die Rollstuhlfahrerin, die aufgrund ihrer Einschränkung vollkommen auf den Aufzug angewiesen ist. Ihre Überlegungen, das Apartment zu verlassen, werden durch die Umstände erschwert: Ein Umzug wäre für sie in der aktuellen Lebenssituation nicht zeitnah umsetzbar.
Die Kommunikationsweise der Vermieter, konkret die Information über die aufwendige Reparatur, hat die Mieter in ihren Bedenken nicht beruhigen können. Techniker Sven Mühlner hat auf die wiederholte Kritik reagiert und versucht, den Mietern die Komplexität des Problems zu erklären. "Wir sind dran, doch es ist ein höherer Aufwand als bei anderen Reparaturen", ließ er verlauten, um das Verständnis für die lange Wartezeit zu fördern.
Es bleibt abzuwarten, ob die dringend benötigten Teile in der angekündigten Zeit eintreffen und ob der Aufzug wie geplant bis Ende November wieder funktionieren wird. Für die Mieter ist die aktuelle Situation eine große Herausforderung, und die Hoffnung auf eine baldige Lösung wird von Tag zu Tag geringer, während sie in ihrer Mobilität stark eingeschränkt sind. Für weitere Informationen und aktuelle Berichte über die technischen Probleme im Schkeuditzer Mietshaus sei auf die Berichterstattung von www.mdr.de verwiesen.
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