In Ostrau, einem kleinen Ort in Sachsen, wird die Freiwillige Feuerwehr von einem starken Team getragen, zu dem auch Kristin Taube gehört. Sie ist mehr als nur eine Feuerwehrfrau; sie ist das Herzstück ihrer Gruppe. Jedes Mal, wenn die Sirene ertönt, spürt sie den Adrenalinschub, der sie antreibt. „Wir müssen trotz aller Aufregung ruhig bleiben und dürfen nicht kopflos handeln“, erklärt die 37-Jährige. Ihre berufliche Erfahrung als Zahnarzthelferin hat ihr dabei sicherlich geholfen, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Seit 2015 ist Taube aktiv und blickt auf viele aufregende Einsätze zurück. Ihren ersten Einsatz nach dem Grundlehrgang kann sie besonders gut in Erinnerung rufen: ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem das Team verletzte Personen aus einem Auto befreien musste. „Ich habe gezittert vor Aufregung“, erinnert sie sich. Auch der monumentale Brand in der Sächsischen Schweiz 2022 bleibt ihr in bleibender Erinnerung, da sie über Stunden unter extremen Bedingungen arbeiten musste.
Vertrauen in der Not
Im Feuerwehrdienst ist es entscheidend, sich auf die Teamkollegen verlassen zu können, insbesondere bei Einsätzen mit Atemschutz. In solchen Momenten, wo Sicht und Orientierung verloren gehen können, ist die Teamarbeit unentbehrlich. „Wir gehen zusammen rein und kommen zusammen wieder raus“, betont sie. Das starke Teamgefühl ist es, das Kristin Taube immer wieder motiviert, auch die nächste Generation von Feuerwehrleuten zu schulen.
Aktiv als Betreuerin der Jugendfeuerwehr ist Taube eine wichtige Mentorin für die jungen Mitglieder, die aus zwei Mädchen und sechs Jungen bestehen. Gemeinsam wird dort nicht nur das Handwerk geschult, sondern auch der Umgang mit Löschschaum geübt und sogar eine Tierrettung simuliert. „Die Kinder sind immer begeistert, wenn wir mit einer Plüschkatze vom Baum retten“, scherzt sie.
Ein weiteres Highlight für die Jugendlichen ist der 24-Stunden-Dienst, wo realitätsnahe Einsätze simuliert werden. „Es ist wichtig, dass sie die Abläufe kennenlernen, wie sie auch bei der Berufsfeuerwehr stattfinden“, erklärt sie stolz. Hierbei wird der Ernst der Lage in Kombination mit Spaß und einer gewissen Ernsthaftigkeit vermittelt.
Herausforderungen der Einsätze
Die Realität des Feuerwehrdienstes kann jedoch auch sehr herausfordernd sein. „Manchmal kommt unsere Hilfe zu spät. Das müssen wir den Kindern beibringen“, erläutert Taube. Oft wird die Feuerwehr zu Einsätzen gerufen, wo es möglicherweise um Leben und Tod geht. „Dessen müssen wir uns alle bewusst sein“, fügt sie hinzu. Es sind unberechenbare Einsätze, bei denen das Team nie genau weiß, was vor Ort auf sie wartet.
Die 16-jährige Leonie Kannegießer, die selbst aktiv ist, bezeichnet Taube als ihre Feuerwehrmutti. Sie bewundert ihre positive Art und die Fähigkeit, in schwierigen Situationen zu helfen. „Wir haben die Blutgruppe Feuerwehr, das hat unsere Wehrleitung mal gesagt“, fügt Kristin Taube mit einem Lächeln hinzu. Dieses Gefühl von Gemeinschaft und Unterstützung ist der Kern, der die Feuerwehr Ostrau zusammenhält und auch für künftige Herausforderungen rüstet.
Details zur Meldung