Im malerischen sächsischen Elbtal ist die diesjährige Weinlese nun abgeschlossen, nachdem die Winzer in der Region vor allem mit den Folgen von Spätfrösten sowie wetterbedingten Herausforderungen zu kämpfen hatten. Felix Hößelbarth, der Vorsitzende des Weinbauverbandes Sachsen, berichtete, dass die Ernteergebnisse deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben werden. Nur rund 20 bis 30 Prozent einer normalen Ernte können die Winzer dieses Jahr einfahren, ein Umstand, der vor allem auf die klimatischen Bedingungen in den letzten Monaten zurückzuführen ist.
Die Trauben, insbesondere der Sorte „Goldriesling“, wurden laut den Winzern in hervorragender Qualität geerntet, trotz der geringen Menge. Dank des sonnigen Wetters und milder Temperaturen konnten die Trauben gesund reifen, ohne viel Fäulnisbildung. „Wunderbare, gesunde Trauben“, schwärmt Hößelbarth und führt weiter aus, dass die Ernte in der Regel besser ausgefallen wäre, wenn nicht die unglücklichen Wetterverhältnisse einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten. Trotz dieser Umstände sind die Weinliebhaber nicht ganz verloren, da das sächsische Elbtal auch aus den vorhergehenden Jahren mit einer guten Traubenmenge aufwarten kann.
Optimismus für zukünftige Jahrgänge
Die Weinlese fand dieses Jahr zwei bis drei Wochen früher als üblich statt, was teilweise dem verfrühten Austrieb der Rebstöcke zu verdanken war. Diese Entwicklung machte die Erntephase etwas komplizierter, da die Trauben unterschiedlich reiften. Martin Junge vom Sächsischen Staatsweingut Schloss Wackerbarth erklärte, dass man um jede Rebe gekämpft hat, und trotz der großen Herausforderungen dennoch einige positive Aspekte mitnehmen kann.
Die Rebstöcke sind dank der vorherigen guten Wetterbedingungen gut genährt und vital, was den Winzern Hoffnung für den Jahrgang 2025 gibt. „Die Reben strotzen vor Vitalität“, so Hößelbarth, während er anmerkt, dass sie in der Lage waren, die Ressourcen besser zu nutzen. Die Winzer sind zuversichtlich, dass die Reben, die weniger Trauben produzieren mussten, in der kommenden Saison widerstandsfähiger und produktiver sein werden. „Wir glauben, dass die Bedingungen für die Saison 2025 optimal sind“, fügt er hinzu.
Zusätzlich wurde die Ernte aufgrund der hohen Mostgewichte bei gleichzeitig niedrigen Säurewerten als qualitativ hochwertig eingeschätzt. Junge erklärte, dass diese Eigenschaften eine solide Basis für die Kellermeister im kommenden Jahr bieten, um Weine von hoher Qualität und Eigenart zu produzieren. „Feinfruchtig, elegant und von Finesse“, so beschreibt er die zu erwartenden Tropfen.
Trotz der Herausforderungen, mit denen die Winzer konfrontiert waren, bleibt die Zuversicht groß, dass die Qualität der Weine die Mängel in der Menge ausgleichen kann. „Wir sind lieferfähig, Weinliebhaber müssen nicht befürchten, dass nichts ausgeschenkt werden kann“, betont Hößelbarth abschließend. Die Region hat eine lange Weinbautradition und trotz der Schwierigkeiten sind die Winzer entschlossen, ihre Kunst weiterzuführen und die Weinqualität aufrechtzuerhalten.
Die aktuellen Erntezahlen verdeutlichen die schwierige Lage des sächsischen Weinbaus, lassen jedoch auch Platz für Hoffnungen auf kommende Jahrgänge. Für detailliertere Informationen zu den Erntebedingungen und den Ausblick auf die Weinproduktion in Sachsen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.