Eilenburg/Schkeuditz. Am vergangenen Samstag besuchten die Schwestern Maria und Anna Güther zusammen mit ihren Eltern, Christina und Martin, die Sternwarte auf dem Mansberg. Statt direkt nach einem Besuch bei den Großeltern in Bad Düben zurück nach Leipzig zu fahren, entschieden sie sich, an den Veranstaltungen des Astronomietages 2024 teilzunehmen. „Wir haben in der Zeitung gelesen, dass hier etwas Spannendes stattfindet, und ich dachte, es wäre großartig, den neuesten Kometen zu sehen“, erklärte Christina. Die Vorfreude war groß, als sie auf die Erlebnisse des Tages blickten.
Der Astronomietag zieht jährlich viele Besucher an, und in diesem Jahr war es besonders aufregend – die Erscheinung des Kometen C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas. Er hatte sich der Erde auf etwa 70 Millionen Kilometer genähert, was einer erstaunlichen Distanz entspricht – fast der halben Strecke zur Sonne. Zudem war ein Supermond am Himmel sichtbar, der die Zuschauer zusätzlich faszinierte. „Zehntausende schauen heutzutage mit eigenen Augen in den Himmel, und oft nehmen sie auch Fernrohre mit, um die Himmelserscheinungen noch besser zu beobachten“, berichtete Florin Stroe, der Leiter der Sternwarte.
Experte erklärte die Kometen am Himmel
Himmelsexperte Uwe Pilz aus Leipzig hielt während des Astronomietages ansprechende Vorträge. Er sprach über „Das moderne Bild der Kometen“ und erklärte, dass Kometen aus einer Mischung von Eis, Schnee und Staub bestehen und dass ihr Schweif stets von der Sonne abgewandt ist. Die Zuschauer hörten gebannt zu und stellten viele Fragen. Viele Besucher hatten bereits Fotos vom Kometen gemacht, da dieser in den Tagen davor bereits vielfach am Himmel zu sehen war. Astrofotograf Marco Gahrig betonte, dass er den Kometen vor kurzem in Australien gesehen hatte und ihn am Abendhimmel zwischen Kossa und Authausen fotografiert hat.
Die Teleskope im Garten der Sternwarte waren trotz eines dünnen Wolkenschleiers in Position gebracht worden. Fruher als geplant war der Himmel zwar leicht bewölkt, doch in einer geduldigen Warteschlange blieben die Besucher optimistisch. Einige Himmelskörper wie der Saturn sowie hell leuchtende Sterne wie Wega und Altair waren sichtbar, und die Kinder waren begeistert, obwohl die Sicht auf den Kometen nicht ideal war. „Es war ein bisschen schade, dass man keinen Blick auf den Kometen werfen konnte, aber es war dennoch fasziniert“, schaute Maria Güther auf den Tag zurück.
Ab November gibt es einen monatlichen Sternentreff
Der Astronomietag ist nur einer von vielen Veranstaltungen, die über das Jahr hinweg stattfinden. „Wir erwarten, dass sowohl Schulklassen als auch Familien weiterhin zu uns kommen. Ab November gibt es eine spannende Ergänzung. In Zusammenarbeit mit dem Verein Altair aus Eilenburg planen wir monatliche Sternentreffen, bei denen wir gemeinsam den Himmel beobachten. Der erste Treff findet am 1. November um 18.30 Uhr in Eilenburg statt“, informierte Stroe.
Das rege Interesse an den Veranstaltungen hat Florin Stroe gefreut. „Die Menschen freuen sich darauf, den Himmel zu betrachten. Auch von zu Hause aus kann man bei klarem Wetter immer wieder Staunenswertes am Himmel beobachten. Es gibt so viel zu entdecken!“
Quelle: Steffen Brost