Dresden. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) stehen vor einem beeindruckenden Rekordjahr! „Wir erwarten zum Jahresende 178 Millionen Fahrgäste“, jubelt Martin Gawalek, der bei den DVB für Verkehrsmanagement und Marketing zuständig ist. Das bedeutet ein atemberaubendes Plus von acht Prozent im Vergleich zu 2019, als die Zahl der Fahrgäste bei 164,3 Millionen lag. Im Durchschnitt nutzen in diesem Jahr täglich 606.900 Menschen die Straßenbahnen und Busse – ein klarer Anstieg im Vergleich zu den 573.300 im Jahr 2019!
Ein entscheidender Grund für diesen Fahrgastboom ist das Deutschlandticket, das den öffentlichen Nahverkehr unwiderstehlich macht. Zudem hat die Sperrung der Carolabrücke nach dem dramatischen Einsturz von Zug C zu einem weiteren Anstieg der Fahrgastzahlen geführt. „Wie viele Menschen nach der Sperrung zu den DVB gewechselt sind, lässt sich noch nicht genau sagen“, erklärt DVB-Sprecher Falk Lösch. „Diesen Effekt müssen wir über einen längeren Zeitraum beobachten.“ Die Vorfreude auf die Adventszeit ist bereits spürbar, denn die DVB rechnen mit bis zu 730.000 Fahrgästen pro Tag!
Advent bringt noch mehr Fahrgäste!
Um den Ansturm zu bewältigen, wird eine zusätzliche Linie 20 eingerichtet, die die Besucher der Weihnachtsmärkte direkt vom zentralen Parkplatz im Ostragehege in die Innenstadt bringt. Um die Straßenbahnen zügig über die Marienbrücke zu leiten, wird das überfahrbare Straßenbahngleis in Richtung Altstadt abmarkiert. Gawalek betont, dass der Zehn-Minuten-Takt „eine unverzichtbare Grundversorgung für Mobilität in Dresden“ darstellt. Doch die städtische Finanzkrise wirft Fragen auf: „Die Taktfrequenz ist in Dresden der zweitwichtigste Aspekt für den Einstieg von ÖPNV-Kunden“, so Gawalek.
Die steigenden Fahrgastzahlen bringen jedoch Herausforderungen mit sich. Eine Erhöhung des Grundtakts auf zwölf oder gar 15 Minuten könnte zu Kapazitätsengpässen führen. „Wenn nur eine Fahrt pro Stunde gestrichen wird, müssten 17 Prozent mehr Fahrgäste in ein Fahrzeug passen“, warnt Gawalek. Im Advent 2023 gab es bereits 531 Meldungen von Fahrern über zurückbleibende Fahrgäste, die aufgrund von Überfüllung nicht einsteigen konnten. „Wenn es zu solchen Situationen kommt, müssen das die Fahrgäste der Leitstelle melden“, erklärt Gawalek. Die DVB sind sich ihrer Verantwortung bewusst und setzen alles daran, den Verkehr in Dresden stabil zu halten – und das mit einem verlässlichen Zehn-Minuten-Takt!