Dresden erlebte im ersten Halbjahr 2024 einen Tourismusboom mit 1,4 Millionen Besuchern und 3,1 Millionen Übernachtungen. Diese Zahlen übertreffen deutlich die Werte des Vorjahres. Die großen Konzerte und das florierende Kongressgeschäft haben die Auslastung der Hotels und Pensionen in der Region erheblich gesteigert. Der Tourismusverband Dresden (TVD) fordert nun, dass die Stadt mehr Mittel in den Tourismus investiert und empfiehlt, ein Beispiel an Leipzig zu nehmen.
Leipzig, die Messestadt, nutzt etwa die Hälfte der Einnahmen aus der Beherbergungssteuer, um den Tourismus direkt zu fördern. Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU) hat ein städtisches Förderprogramm von zwei Millionen Euro für Tourismusprojekte angekündigt, zusätzlich zu sieben Millionen Euro für städtische Maßnahmen. Sebastian Klink, Vorsitzender des TVD, ist überzeugt, dass ein Teil der Einnahmen in den städtischen Tourismus reinvestiert werden sollte, um mehr Besucher nach Dresden zu locken. „Leipzig zeigt, wie es geht“, erklärt Klink.
Die Bedeutung von Konzerten und Kongressen
Für Dresden sind nicht nur die Sehenswürdigkeiten entscheidend, sondern auch Großereignisse wie Konzerte. Florian Leisentritt, Leiter der Dresdner Hotelallianz, warnt, dass Konzertveranstalter eine Kultur des Ermöglichens benötigen. Andernfalls könnten sie in andere Städte abwandern, was das Potenzial für wiederkehrenden Tourismus gefährden würde. Die Stadtverwaltung plant ein neues Konzept für das Konzertareal Rinne, das möglicherweise die Anzahl der großen Konzerte einschränken könnte. CDU-Stadtrat Steffen Kaden äußert Bedenken, dass nur noch kleinere Konzerte möglich sein könnten, wenn die neuen Rahmenbedingungen in Kraft treten.
Die Diskussion um die Finanzierung des Tourismus ist in vollem Gange. Kaden hält die Forderung des TVD für legitim, während auch die Grünen die Notwendigkeit zusätzlicher Mittel anerkennen. Im Jahr 2022 erzielte Dresden rund 8,2 Millionen Euro an Beherbergungssteuer, die im vergangenen Jahr auf über zwölf Millionen Euro anstieg. Die Dresden Marketing GmbH investierte im letzten Jahr etwa 2,7 Millionen Euro in touristische Projekte. Die Zukunft des Tourismus in Dresden bleibt spannend und das Potenzial für weiteres Wachstum ist unbestritten.