Martina Flade überbrückt erfolgreich den Weg von der Studienbank zur Richterbank. Mit nur 29 Jahren wurde sie Richterin und leitet mittlerweile die Abteilung für Jugendstrafrecht am Amtsgericht in Chemnitz. Der Sprung in diese verantwortungsvolle Position erfordert nicht nur juristisches Wissen, sondern auch eine Vielzahl von persönlichen Fähigkeiten.
In einem aufschlussreichen Gespräch gab die 32-Jährige einen Einblick in die wesentlichen Eigenschaften, die für eine Karriere in der Justiz unerlässlich sind. Flade hebt hervor, dass Sachlichkeit, Entscheidungsfähigkeit, Genauigkeit und Empathie entscheidend sind, um sowohl rechtlichen als auch menschlichen Herausforderungen begegnen zu können.
Wichtige Fähigkeiten für angehende Richter
„Wichtig ist es, einen ‚Entscheidungsmuskel‘ zu entwickeln“, erklärt Flade. Damit meint sie die Fähigkeit, auch unter Druck fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies ist besonders im Jugendstrafrecht von Bedeutung, wo die Folgen von Urteilen das Leben junger Menschen nachhaltig beeinflussen können. Ihre Erfahrung zeigt, dass die Fähigkeit, schnell und dennoch überlegt zu handeln, das Herzstück ihrer täglichen Arbeit ist. Zudem ermutigt sie angehende Juristen, sich von ihrem Notendurchschnitt nicht entmutigen zu lassen. „Es sind nicht immer die perfekten Noten, die zählen. Oft sind es andere Qualifikationen, die den Ausschlag geben“, fügt Flade hinzu.
In ihrer Position begegnet sie regelmäßig komplexen Fällen, die juristische sowie psychologische Expertise erfordern. Diese Herausforderungen berücksichtigt sie in ihrer täglichen Arbeit und in der Ausbildung der kommenden Anwälte und Richter. In ihrer Zeit am Gericht hat sie ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Empathie entwickelt – eine Fähigkeit, die es ihr ermöglicht, mit den vor ihr stehenden jungen Menschen sowohl strict als auch verständnisvoll umzugehen.
Flade nutzt ihre Erfahrungen, um auch anderen zu helfen, die in der Justiz arbeiten möchten. Die Förderung von Fähigkeiten wie Genauigkeit und die Entwicklung eines ausgeprägten Sinns für fairen Umgang in der Rechtsprechung sind ihr wichtig. „Jeder, der sich für eine Karriere im Rechtssystem interessiert, sollte sich bewusst sein, dass die persönliche Entwicklung ebenso bedeutend ist wie das theoretische Wissen“, schließt sie. Für weitere Informationen zu ihrer Sichtweise und dem Werdegang bietet www.businessinsider.de umfassende Einblicke in diese Thematik.