In einem markanten Wendepunkt in der Geschichte des islamfeindlichen Bündnisses Pegida fand am Montag die letzte Demonstration in Dresden statt. Veranstaltet wurde dieser Abschied nach zehn Jahren der Proteste und provokanten Kundgebungen, welche von der Bewegung für die „Islamisierung des Abendlandes“ eintraten. Laut Berichten eines dpa-Reporters kamen ungefähr 500 Menschen zu der Veranstaltung, während die Organisatoren, die ursprünglich mit 3.000 bis 5.000 Teilnehmern rechneten, von niedrigeren Zahlen als erwartet berichten mussten. Die offizielle Polizeizahl wurde nicht veröffentlicht, jedoch war die Anzahl der Gegendemonstranten ähnlich hoch.
Der Anführer von Pegida, Lutz Bachmann, verkündete von einem Lastwagen aus, dass dieser Tag mit der 250. Demonstration das endgültige Aus für Pegida als bekannte Organisation markieren würde. Bachmann nannte gesundheitliche und finanzielle Gründe für den Rückzug und betonte, dass die Bewegung nicht gänzlich enden werde. Er kündigte an, dass Pegida in einer neuen Form zurückkehren werde, jedoch liegen noch keine konkreten Details zu diesen Plänen vor. „Wir werden wiederkommen mit neuen Formaten“, erklärte er und äußerte sich optimistisch über die Zukunft der Bewegung.
Die Ursprünge von Pegida
Pegida, ein Akronym für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“, wurde im Oktober 2014 ins Leben gerufen. In den Anfangsjahren verzeichnete die Bewegung hohe Teilnehmerzahlen bei ihren sogenannten „Spaziergängen“, die oft in den Montagabenden in Dresden stattfanden. Zu Spitzenzeiten wurden bis zu zehntausend Menschen gezählt, die an diesen Protesten teilnahmen. In den letzten Jahren hat Pegida jedoch viel kritische Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Im Jahr 2021 wurde die Bewegung vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft. Bachmann, der als rechtsextremistisch angesehen wird und mehrere Vorstrafen hat, war zu diesem Zeitpunkt bereits im Fokus der Sicherheitsbehörden.
Der Rückgang der Teilnehmerzahlen und die negative Wahrnehmung in der Öffentlichkeit haben das Bündnis unter Druck gesetzt, was zu diesem Abschied führte. Es bleibt abzuwarten, wie die angekündigte Neuausrichtung und die geplanten neuen Formate konkret aussehen werden. Während die Proteste eine polarisiertes Bild der gesellschaftlichen Diskussion in Deutschland zeigten, waren die anfänglichen Unterstützerzahlen eindrücklich und verdeutlichten das Potenzial für Bewegungen, die sich gegen die Einwanderung und den Islam richten.
Für genauere Informationen über den letzten Verlauf von Pegida und die Reaktionen auf die Demonstration, findet sich eine umfangreiche Berichterstattung auf www.radiochemnitz.de.