In Chemnitz brodelt es! Die Stadt steht vor einer brisanten Herausforderung: Wie geht man mit den Störversuchen der rechtsextremen Kleinpartei „Freie Sachsen“ um? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Zivilgesellschaft, sondern auch die Stadtspitze. Am Freitagabend fand im bekannten Club Atomino eine hitzige Diskussion unter dem Titel „Chemnitz: Deine Rechten. Wie geht die Kulturhauptstadt mit Störfeuern um“ statt. Der Anlass? Die Ankündigung einer Demonstration der „Freien Sachsen“ zur Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres am 18. Januar 2025!
Die Strategie: Öffentliche Plätze besetzen
Oberbürgermeister Sven Schulze bleibt in seiner Position vage und betont die Wichtigkeit der Versammlungsfreiheit. „Wir müssen diese Stadt in der Breite repräsentieren“, erklärt er. Kritiker werfen ihm vor, rechtsextreme Demonstrationen zuzulassen, doch Schulze kontert: „Wir müssen solche Aufmärsche aushalten.“ Die Strategie von Stefan Schmidtke, dem Programmchef für die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, ist klar: Die Stadt soll mit kulturellen Aktivitäten und Veranstaltungen geflutet werden, um den rechten Kräften den Raum zu nehmen. „Wir arbeiten mit über 400 Trägervereinen zusammen“, so Schmidtke. Tausende von Menschen unterstützen das Projekt aktiv.
Doch nicht alle sind optimistisch! Anna Schramm von der Beratungsstelle Support warnt vor den Gefahren für marginalisierte Gruppen in der Stadt. „Die Menschen haben Angst, besonders im Hinblick auf die Eröffnungsfeier“, sagt sie. Die Erinnerungen an die rechtsextremen Ausschreitungen von 2018 sind noch frisch und schüren die Sorgen der Bürger. Die Diskussion im Atomino zeigt, dass die Strategien gegen den Rechtsextremismus im Vordergrund stehen, während andere wichtige Themen wie das geplante NSU-Dokumentationszentrum in den Hintergrund rücken.
Skepsis unter den Chemnitzern
Die Chemnitzer sind skeptisch! Trotz der Versprechen der Stadtführung, Sicherheitskonzepte zu entwickeln, bleibt die Unsicherheit groß. „Ich hoffe, dass man aus 2018 gelernt hat“, äußert sich Katja Schmerschneider besorgt. Daniela Di Pinto warnt: „Die Freien Sachsen haben klar gesagt, was sie vorhaben, und das darf man nicht unterschätzen.“ Die Vorfreude auf das Kulturhauptstadtjahr wird von der Angst vor rechtsextremen Störungen überschattet. Die Stadt steht vor einer entscheidenden Bewährungsprobe!