Brand-Erbisdorf/Chemnitz. Ein dramatischer Rückschlag für die erneuerbaren Energien! Das Biomassekraftwerk in Brand-Erbisdorf hat seinen Betrieb eingestellt, und die Betreiberfirma ADC GmbH ist zahlungsunfähig! Anfang November wurden 20 Mitarbeiter entlassen, und die Zukunft des Kraftwerks steht auf der Kippe. Insolvenzrechtler Frank-Rüdiger Scheffler von der Wirtschaftskanzlei Tiefenbacher in Chemnitz bestätigte, dass man weiterhin nach Investoren sucht, aber die Übernahme eines solchen Kraftwerks ist alles andere als einfach.
Die ADC GmbH war stolz darauf, „grünen Strom“ aus naturbelassenen Waldhackschnitzeln zu erzeugen, die aus der Umgebung bezogen wurden. Doch das Modell, das auf Holz und Mais basiert, scheint beim grün geführten Bundeswirtschaftsministerium auf Widerstand zu stoßen. Scheffler kritisierte, dass Betreiber von Biomassekraftwerken im Vergleich zu Windenergie-Anlagen benachteiligt werden. Besonders in den Sommermonaten müssen sie sogar draufzahlen, um ihren Strom ins Netz einzuspeisen. Im Gegensatz zu Windkraftanlagen können Biomassekraftwerke bei geringem Strombedarf nicht einfach abgeschaltet werden.
Regulierungsdruck und Lieferengpässe
Ein weiterer Grund für die Insolvenz ist die „Überregulierung“ im Bereich erneuerbare Energien. Laut Scheffler durften zuletzt nur Hackschnitzel von zertifizierten Lieferanten verbrannt werden, was zu erheblichen Lieferengpässen führte. Trotz Vorkasse blieben die Lager leer, und das Kraftwerk benötigte wöchentlich über 5.000 Kubikmeter Hackschnitzel. Diese Kombination aus strengen Vorschriften und fehlenden Lieferungen führte zur Illiquidität des Unternehmens, was schließlich zur Insolvenz führte.
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