Bautzen. Ein Pilzboom der Superlative! Seit Mitte September quellen die Körbe über bei denen, die beim Pilzesammeln ihr Glück suchen. An erster Stelle: der Steinpilz! Pilzexperten des Landkreises Bautzen sprechen gar von einer wahren Schwemme, was bedeutet, dass die Pilzsammler in den Wäldern dieser Region derzeit keine Probleme haben, ihre Sammelleidenschaft auszuleben. Doch Vorsicht ist geboten! Während die Steinpilze leicht zu identifizieren sind, haben andere Arten heimtückische Doppelgänger, die gesundheitliche Risiken mit sich bringen können.
Die Alarmglocken läuten! Ein tragisches Beispiel aus der letzten Zeit zeigt die Gefahr auf: Mitglieder einer Familie erlitten eine schwere Pilzvergiftung durch Knollenblätterpilze, nachdem sie diese selbst gesammelt hatten. Aktuell werden vier der Betroffenen, darunter Kinder, in der Uniklinik Essen behandelt und haben sogar Lebertransplantationen benötigt. Doch zum Glück sind im Landkreis Bautzen in dieser Pilzsaison bisher kaum Vergiftungen gemeldet worden – ein gutes Zeichen für die Sammler!
Experten warnen eindringlich!
Erfahrene Pilzberater, wie der Radeberger Eckart Klett, raten strikt von der Verwendung von Apps zur Pilzbestimmung ab. Diese können tödliche Fehler verursachen, wie das Beispiel eines Sammlers zeigt, der mit giftigen Kahlkremplingen statt essbaren Austernseitlingen nach Hause kam. Die eindeutige Botschaft: Pilzsammler sollten sich nicht nur auf digitale Hilfen verlassen, sondern die Pilze selbst im Wald riechen, anfassen und im Zweifelsfall direkt an die Pilzberater wenden.
In der Risikozone lauern vielfältige Gefahren; selbst weit verbreitete Pilze können giftig sein. Der Karbol-Champignon etwa entwickelt sich in der Region zum heimlichen Killer. Auch der Hallimasch, der bei falscher Zubereitung Beschwerden verursachen kann, ist auf dem Vormarsch. Sogar der einst als essbar geltende Grünling hat sein Urteil geändert – heute ein Giftpilz, von dessen Verzehr dringend abgeraten wird. Pilze sind lecker, aber jetzt, mehr denn je, ist Wissen Macht!