Steinigtwolmsdorf steht am Rande eines dramatischen Wandels! Die Schließung des letzten Einkaufsmarktes könnte die kleine Gemeinde in eine Versorgungskrise stürzen. Der Nah-und-Gut-Markt von Frank Schilg, der seit 2011 die einzige Anlaufstelle für Lebensmittel im Ort war, könnte Ende März 2025 seine Türen schließen, wenn der Eigentümerin Monika Rieker kein attraktives Mietangebot vorlegt. Schilg selbst ist frustriert über die mangelnden Investitionen in die Immobilie, während die Heizkosten für seinen Supermarkt ins Unermessliche steigen. „Wenn ich schließe, gibt es hier keinen Nahversorger mehr. Das betrifft vor allem die älteren Bürger“, beklagt er.
Die Lage im Einkaufszentrum an der Neuen Straße wird immer desolater. Nach der Schließung der Fleischerei Schiebocker Ende September 2024 bleibt ein Gefühl der Leere zurück. Geschäftsführer Andreas Bascha führt die Schließung auf betriebswirtschaftliche Schwierigkeiten zurück: „Der Weggang der Bäckerei Kloßmühle hat uns massiv zugesetzt.“ Hinzu kommt der Zustand des Gebäudes, in das seit Jahren nicht mehr investiert wurde. Bascha betont, dass die Anforderungen der Lebensmittelüberwachung immer schwieriger zu erfüllen seien. Die moderne Filiale in Neukirch, die 2022 eröffnet wurde, bietet den Kunden weiterhin eine Auswahl – doch was wird aus Steinigtwolmsdorf?
Eigentümerin bleibt erfolglos bei der Mietersuche
Monika Rieker, die 77-jährige Eigentümerin des Gebäudekomplexes, hat bisher keinen neuen Mieter für die leerstehenden Geschäfte gefunden. Obwohl sie bereit ist, mit potenziellen Mietern zu verhandeln, scheint die Situation ausweglos. Die Bürgermeisterin von Steinigtwolmsdorf, Kathrin Gessel, berichtet von dem gescheiterten Dialog mit Rieker und warnt: „Wenn Frank Schilg schließt, haben wir ein Riesenproblem.“ Die Gemeinde sucht verzweifelt nach Alternativen, darunter moderne Smart-Stores, um die dringend benötigte Nahversorgung zu gewährleisten.