Bautzen, eine Stadt mit einer reichen Geschichte, hat sich der Bewahrung ihres kulturellen Erbes verschrieben. Das Stadtarchiv, ein bedeutender Ort für historische Dokumente, beherbergt eine beeindruckende Sammlung von 227 Aktenbänden, die bis ins Jahr 1635 zurückreichen, als die Region noch zur böhmischen Krone gehörte. Die Vorfälle dieser Zeit sind für die Forschung und das Verständnis der lokalen Geschichte von entscheidender Bedeutung.
Insbesondere 54 dieser Akten sind stark beschädigt und können daher nicht mehr verwendet werden. Dies ist besonders bedauerlich, denn die Titel auf den Deckblättern dieser Dokumente, wie „Ratsmänner“, „Taucherkirche“ und „Reparaturen nach dem Stadtbrand“, könnten wertvolle Einblicke in die Stadtgeschichte bieten. Bislang war eine tiefere Analyse oder Nutzung dieser Dokumente aufgrund ihres Frageschutzes nicht möglich, da jeder Kontakt zu den Akten zusätzlichen Schaden verursachen könnte.
Die Restaurierungsprojekte
Die Stadt hat nun Fördergelder beantragt, um eine Trockenreinigung, Konservierung und Restaurierung der beschädigten Dokumente zu ermöglichen. Diese Initiative ist für 2024 geplant und kommt aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Ländergemeinschaft. Die Fördergelder werden von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) verwaltet, die sich um den Erhalt solcher wertvollen Dokumente kümmert.
Außerdem sind seit 2015 insgesamt 121.000 Euro für fünf verschiedene Projekte zur Restaurierung dieser Historie in Bautzen bereitgestellt worden. Die Erwartungen sind hoch: Nach der Restaurierung könnten bislang unbekannte Quellen zur böhmischen Geschichte der Stadt und der Oberlausitz zugänglich werden. Diese Funde könnten nicht nur zur Erforschung der Vergangenheit beitragen, sondern auch das Verständnis für die kulturelle Entwicklung der Region fördern.
Ergänzend dazu wurden im Rahmen eines Sonderprogramms der KEK zwei weitere Projekte realisiert. Der Bund hat hierbei insgesamt 74.000 Euro bereitgestellt, während der Freistaat Sachsen zusätzlich 65.000 Euro zur Verfügung stellte. Einige dieser Projekte wurden kürzlich in einem Video der KEK vorgestellt, welches über deren Social-Media-Kanäle abrufbar ist. Solche Initiativen sind entscheidend für die Erhaltung und Wiederentdeckung von Kulturgütern, die nicht nur von lokalem, sondern auch von überregionalem Interesse sind.
Es bleibt abzuwarten, welche neuen Informationen und Erkenntnisse die Restaurierungsarbeiten ans Tageslicht bringen werden. Die Bedeutung dieser historischen Akten für die Stadt und ihre Geschichte kann kaum überschätzt werden, und die Stadt Bautzen setzt sich weiterhin dafür ein, dieses wertvolle Erbe zu schützen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen wie www.alles-lausitz.de berichtet wird.
Durch diese kontinuierlichen Bemühungen wird nicht nur das Gedächtnis der Stadt gewahrt, sondern auch zukünftigen Generationen die Möglichkeit gegeben, von den Schätzen der Vergangenheit zu lernen und die reichhaltige Geschichte Bautzens zu erleben.
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