Bautzen. Die Vorfreude ist greifbar! Am 9. November 2024 wird die Bautzener Puppenbühne mit einer spektakulären Inszenierung von Shakespeares „Das Wintermärchen“ für Furore sorgen. Regisseur Frank Soehnle bringt das über 500 Jahre alte Meisterwerk auf die Bühne, in dem sich der König aus dem Nordland gegen die unbegründete Eifersucht seines Freundes, König Leontes, zur Wehr setzen muss. In der Werkstatt des Bautzener Burgtheaters wird die Vorarbeit geleistet – und das von einem talentierten Duo!
Die Puppenbauer Marieke Chinow und Paul Fenk haben seit Ende Mai unermüdlich an zwölf einzigartigen Marionetten gearbeitet. Diese Figuren, die in der Fassung von Franz Fühmann aus dem Nordland und Südland stammen, sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch das Ergebnis einer leidenschaftlichen Zusammenarbeit. „Es waren einmal zwei Könige, die liebten einander wie Brüder“, beginnt das Märchen, und genau dieser Zauber wird bald auf der Bühne lebendig. Chinow, die mit textilen Materialien arbeitet, und Fenk, der Holz bevorzugt, haben ihre individuellen Stile in die Puppen integriert und sind bereit, ihre Kreationen in die Hände der Puppenspieler zu übergeben.
Erste Handarbeit aus Holz hängt noch beim Vater
Das Puppenbauer-Duo hat sich für dieses Projekt einer besonderen Herausforderung gestellt: Zum ersten Mal entwerfen sie Marionetten für eine große Theaterproduktion. Nach einem Crashkurs bei Altmeister Soehnle in Tübingen, wo sie die Grundlagen des Puppenbaus erlernten, sind sie nun bereit, ihre Kreativität auszuleben. „Das Wintermärchen ist lyrisch, tänzerisch, erzählend und ein bisschen übersinnlich. Das passt perfekt für die Marionetten“, sagt Soehnle begeistert. Marieke und Paul haben bereits Pläne geschmiedet, um verschiedene Bau- und Spielweisen zu erkunden und ihre Leidenschaft weiterzugeben.
Mit einer To-Do-Liste für jede Puppe behalten die beiden den Überblick über ihre Kreationen. Der Abschied von den Figuren fällt schwer, doch die Vorfreude auf die Aufführung und die Möglichkeit, ihre Kunst lebendig werden zu lassen, überwiegt. „Das Schönste ist, wenn ich die Figuren aus der Hand geben kann und die Puppenspieler ihnen Leben einhauchen“, gesteht Chinow. Die Bühne wartet auf ihre Marionetten – und die Zuschauer können sich auf ein unvergessliches Theatererlebnis freuen!