Bautzen, eine Stadt mit einer angespannten Sicherheitslage, steht derzeit im Fokus, da Berichte über Einbrüche und Diebstähle immer häufiger die Runde machen. Der Polizeidirektion Görlitz zufolge kommen fast täglich Meldungen über derartige Vergehen aus der Region. Von gestohlenen E-Bikes bis hin zu auffälligen Kleinkrafträdern – die Liste der Diebstähle ist lang und betrifft diverse Objekte. Ein besonderes Beispiel ist das rosafarbene Moped mit dem Schriftzug „Elsi“, das am Gesundbrunnenring entwendet wurde. Auch die lokale Bäckerei Drechsel hat kürzlich unter Vandalismus gelitten, was zu einer vorübergehenden Schließung führte.
Die Häufigkeit dieser Vorfälle lässt viele dazu anregen, die Frage aufzuwerfen, ob es tatsächlich einen Anstieg der Kriminalität gibt oder ob das nur ein subjektives Gefühl ist. Polizeisprecher Kai Siebenäuger beruhigt: „Aus statistischer Sicht kann für den Landkreis Bautzen keine signifikante Veränderung der Eigentumskriminalität festgestellt werden.“ Für das Jahr 2024 lägen zwar noch keine endgültigen Zahlen vor, jedoch seien die bisherigen Entwicklungen vergleichbar mit den Vorjahren, bis auf eine temporäre Zunahme im August, gefolgt von einem Rückgang im September.
Festnahme von Tatverdächtigen
Am 19. September 2024 gelang es der Polizei, einen 44-jährigen Mann festzunehmen, der verdächtigt wird, in mehrere Einbruchsdiebstähle verwickelt zu sein. Insgesamt beläuft sich der Schaden, der durch diese Verbrechen im Raum Dresden und Bautzen entstanden ist, auf über 400.000 Euro. Diese Festnahme fiel mit mehreren Durchsuchungen in Bautzen und angrenzenden Gemeinden zusammen, wo die Ermittler Beweismaterial im Wert von rund 160.000 Euro sicherstellten. Unter den aufgefundenen Gegenständen befand sich auch ein Mitsubishi L200, der mutmaßlich bei einem Einbruch in eine Halle in der Wilthener Straße entwendet wurde.
Die Polizei arbeitet weiterhin daran, die rechtmäßigen Eigentümer des sichergestellten Diebesguts zu ermitteln. „Die Zuordnung zu konkreten Straftaten dauert noch an und wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen“, so Siebenäuger. Ein zentrales Anliegen ist es, die identifizierten Gegenstände schnellstmöglich ihren Eigentümern zurückzugeben. In der Zwischenzeit hat die Polizei einige Ratschläge für Bürger bereit, um sich besser vor Einbruch und Diebstahl zu schützen.
Präventionsmaßnahmen gegen Einbrüche
Die Polizei empfiehlt, bereits bei der Auswahl der Haustür an die Sicherheit zu denken. Eine Türsprech- und Videoanlage kann helfen, ungebetene Gäste fernzuhalten, indem man eine visuelle Kontrolle über den Hauseingang ermöglicht. Außerdem sollte man in Kellerräumen keine Wertgegenstände aufbewahren, da diese für Kriminelle einfach zu entwenden sind.
Für zusätzlichen Schutz rät die Polizei, wertvolle Fahrräder und E-Bikes nicht nur im Keller zu parken, sondern diese auch durch feste Anker, die im Boden verankert sind, abzusichern. Alarmschlösser können ebenfalls eine präventive Wirkung entfalten. Zusätzlich kann die Verwendung von Trackern helfen, den Aufenthaltsort von E-Bikes zu überwachen. „Bereits das Entfernen von Akku und Bedienteil kann dazu führen, dass ein Pedelec weniger attraktiv für Diebe ist“, betont die Polizei.
Passend zu den Sicherheitsmaßnahmen sollten auch Wohnungen mit Türspionen ausgestattet sein, um die Zutrittskontrolle zu verbessern. Wertgegenstände sollten sicher aufbewahrt werden, am besten in geprüften und zertifizierten Safes. Insbesondere für ältere Menschen besteht das Risiko, Opfer von Trickdiebstählen zu werden; es ist den Betroffenen daher anzuraten, keine Haustürgeschäfte abzuwickeln.
Die aktuelle Entwicklung in Bautzen zeigt, dass trotz der statistischen Daten und der Festnahmen die Sorgen der Bürger nicht unbegründet sind. Auch wenn die Polizei Maßnahmen zur Bekämpfung der Kriminalität ergreift und Präventionsstrategien vorschlägt, bleibt es wichtig, dass die Bewohner selbst aktiv werden und Sicherheitsmaßnahmen ernstnehmen.
ksl / 12.10.2024
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