Die Stadt Wittenberg wird vom 1. bis zum 3. November 2023 zum Schauplatz der Lutherstudientage, die heuer ein ganz spezielles Jubiläum feiern. Im Fokus steht das 500-jährige Bestehen des ersten evangelischen Gesangbuchs, ein bedeutendes Ereignis, das in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt mit einer Tagung gewürdigt wird. Veranstalter sind die Stiftungen Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt und Leucorea, die dazu einladen, sich mit der tiefgreifenden Bedeutung von Gesang und Musik in der Reformation auseinanderzusetzen.
Es war nicht nur der Reformator Martin Luther, der Lieder schuf, sondern auch sein Gegenspieler Thomas Müntzer, der zahlreiche Gesänge hinterließ. Die Musik spielte eine zentrale Rolle in der Verbreitung der Reformation, da sie es den Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten ermöglichte, Glaubensinhalte zu erfassen und sich mit diesen identifizieren zu können. Während der Tagung wird die Rolle von Gesang und Liedern untersucht, die über Konfessionsgrenzen hinweg Einfluss hatten und noch heute haben.
Programmvielfalt und hochkarätige Referenten
Die Tagung verspricht ein reichhaltiges Programm mit Fachvorträgen von renommierten Referenten. So wird unter anderem Johannes Schilling, ein Experte für Gesangbücher, sein Wissen teilen. Auch der Müntzer-Forscher und Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Thomas T. Müller, wird anwesend sein. Darüber hinaus hören die Teilnehmer Vorträge von Karl Tetzlaff, Geschäftsführer der Stiftung Leucorea, sowie Christoph Hagemann, dem Kantor der Stadtkirche Wittenberg.
Besondere Höhepunkte der Veranstaltung sind ein thematischer Gottesdienst in der legendären Schlosskirche Wittenberg am 3. November, in dem die spirituelle Dimension des Gesangs reflektiert wird, sowie eine Führung durch die Sonderausstellung „Buchstäblich Luther“ im Augusteum der LutherMuseen. Diese Ausstellung bietet weitere Einblicke in die Überlieferung und den Einfluss der Lieder von Luther und Müntzer auf die protestantische Tradition.
Die Lutherstudientage bieten somit nicht nur eine Plattform für den Austausch von Ideen und Forschung, sondern auch die Möglichkeit, die enge Verknüpfung von Musik und Glauben im historischen Kontext zu entdecken. Es ist ein Event, das sowohl für Theologen als auch für Musikliebhaber von Interesse ist und tiefere Einblicke in das Erbe der Reformation gewährt. Mehr Informationen hierzu liefern die LutherMuseen.