Stendal – Ein neuer Schritt im Rehabilitationssport für Kinder wird im Herbst 2024 von dem Behinderten-, Rehabilitations- und Seniorensportverein Stendal (BRSSV) gewagt. Nach langjährigem Erfolg mit Angeboten für Erwachsene plant der Verein, auch den Jüngsten Unterstützung anzubieten. Die Vereinsvorsitzende Christel Haaker betont die Bedeutung von angeleiteten Übungen: „Nach einer Hüftoperation oder einem Herzinfarkt sind diese ein Schlüssel, um wieder ins Leben zurückzufinden.“
Doch nicht nur Erwachsene benötigen diese Art von Unterstützung. Der Aufruf des Vereins ist klar: Auch Kinder, die mit Entwicklungsverzögerungen oder Mobilitätseinschränkungen leben, brauchen eine solche Hilfestellung. Dazu erklärt Katrin Kunert, die Vizepräsidentin für Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport des Deutschen Behindertensportverbandes: „Viele Kinder bewegen sich aus verschiedensten Gründen zu wenig.“ Kunert hat eine Ausbildung zur Übungsleiterin für Kinder-Rehasport mit Schwerpunkten in Orthopädie und mentale Beeinträchtigungen absolviert.
Neues Angebot für Kinder
Das Rehasport-Angebot richtet sich zunächst an Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren, also vom letzten Jahr der Kita bis zur zweiten Klasse der Grundschule. “In den vergangenen Wochen haben wir Informationsmaterial an Schulen, Kindergärten sowie Kinderärzte verteilt, um auf unser Angebot aufmerksam zu machen“, berichtet Kunert weiter. Erste Rückmeldungen seien vielversprechend gewesen. „Wir hoffen nun, dass die Eltern den Bedarf für ihre Kinder erkennen“, ergänzt sie.
Für die Teilnahme benötigen Kinder eine Verordnung vom Kinderarzt, damit sie am Rehasport teilnehmen können. Die Anmeldung erfolgt mit einem Eingangsgespräch im Verein, der dienstags von 10 bis 12 Uhr im Haus der Vereine in Stendal erreichbar ist. Dort haben auch andere interessierte Erwachsene die Möglichkeit, sich als Übungsleiter für die Erwachsenengruppen zu melden.
Inhalt der Übungsstunden
Die Kinder-Rehasportstunden werden dienstags ab 16 Uhr stattfinden und sind ausdrücklich inklusiv angelegt. In kleinen Gruppen von fünf bis sieben Teilnehmern wird der Fokus darauf liegen, den Kindern Freude an der Bewegung zu vermitteln. „Wir wollen spielerisch an die Potenziale der Kinder heranführen und ihnen Mobilitätshilfen anbieten“, erläutert Kunert. Die Übungsstunden sind so gestaltet, dass die Kinder nicht einzeln, sondern in der Gruppe gefördert werden. Samt den Eltern, die für die Betreuung zwischen den Trainingseinheiten verantwortlich sind.
In den Einheiten stehen Themen wie Ausdauer, Kraft, Gleichgewicht sowie Körperhaltung auf der Tagesordnung. Auch die Förderung von Konzentration, Selbstbewusstsein und sozialem Verhalten sind wichtige Bestandteile der Übungen. Ziel ist es, dass die Kinder sich selbst besser wahrnehmen und Erfolge erleben, um Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu gewinnen.
Dieser innovative Schritt des BRSSV Stendal könnte weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität von Kindern mit besonderen Bedürfnissen haben. „Wir sind sehr gespannt, wie das Angebot angenommen wird“, sagt Kunert optimistisch. Der Sportverein zeigt damit ein klares Bekenntnis zur Inklusion und zur gesundheitlichen Förderung unserer jüngsten Mitglieder. Für weiterführende Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.volksstimme.de.