In einer packenden Sitzung der Regionalversammlung der Regionalen Planungsgemeinschaft Altmark wurde am Mittwoch ein bahnbrechendes Konzept zur Nutzung von Windenergie vorgestellt. Vor 70 aufmerksamen Besuchern im Salzwedeler Kulturhaus präsentierte die Versammlung die ersten Entwürfe, die im März 2025 beschlossen werden sollen. Ein öffentliches Beteiligungsverfahren wird folgen, in dem Bürger und Interessensgruppen ihre Meinungen äußern können. Patrick Puhlmann, der Vorsitzende der Regionalversammlung, betonte die Notwendigkeit, Windenergie nicht nur als ökologisches, sondern auch als wirtschaftliches Potenzial zu sehen.
„Wir nehmen eine Vorreiterrolle in ganz Deutschland ein!“, rief Puhlmann und erläuterte, dass der neue Ansatz die Windenergienutzung gezielt auf die wirtschaftliche Entwicklung ausrichten soll. Der Entwurf sieht vor, dass 1,7 Prozent der Altmark-Fläche als Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen werden. Dabei wurde das Kriterium des fünf Kilometer-Abstands zwischen Windkraftanlagen aufgegeben, um die Nähe zu bestehenden Infrastrukturen und Gewerbegebieten zu fördern. „Wir schauen jetzt, wo uns die Windenergie den größten Nutzen bringt“, so Puhlmann weiter.
Ein neuer Wind weht in der Altmark
Die Überarbeitung des Entwicklungsplans ist das Resultat intensiver Gespräche mit zahlreichen Kommunen. Steve Kanitz, ein weiterer Akteur in diesem Prozess, berichtete von zahlreichen Anfragen von Unternehmen, die selbst Energie produzieren möchten. Die Landräte beider Altmarkkreise verfolgen das Ziel, die Wertschöpfung durch Windenergie in der Region zu halten und den Bürgern spürbare Vorteile zu bieten. „Die Menschen, die in der Nähe von Windparks leben, sollen nicht benachteiligt werden, sondern von Vergünstigungen profitieren“, erklärte Puhlmann.
Die Frist bis zum 31. Dezember 2027 ist entscheidend: Die Altmark muss 1,9 Prozent ihrer Fläche für Windkraftanlagen bereitstellen, um die Kontrolle über die Flächenvergabe zu behalten. Andernfalls droht, dass bis zu 50 Prozent der Fläche ohne Bürgerbeteiligung für Windkraftanlagen genutzt werden können. „Wir müssen unser Flächenziel erreichen, um die Mitbestimmung zu sichern“, warnte Puhlmann eindringlich. Der überarbeitete Entwurf ist bereits auf der Webseite der Regionalen Planungsgemeinschaft einsehbar, und die Vorbereitungen für die nächsten Schritte laufen auf Hochtouren.
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