Die frostigen Nächte des 22. und 23. April haben für viele Winzer in Sachsen-Anhalt verheerende Auswirkungen gehabt. Die eisigen Temperaturen setzten den sprießenden Reben stark zu, und viele junge Triebe überlebten die Kälte nicht. Trotz gezielter Maßnahmen, wie das Entzünden von Feuern zwischen den Reben, sind nur wenige Überlebende geblieben.
Diese „Übriggebliebenen“ zeichnen sich jedoch durch eine herausragende Qualität aus. Nach Aussagen der Winzer gibt es nahezu durchgehend Mostgewichte oberhalb von 80 Grad Oechsle. Der Oechslegrad ist ein Maß für den Zuckergehalt im Traubenmost und ist entscheidend für die spätere Berechnung des Alkoholgehalts im Wein. Ein hoher Zuckergehalt ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal für vielerlei Weinsorten.
Qualität trotz geringer Mengen
Der Jahrgang 2024 wird als „sehr gut, aber sehr rar“ beschrieben. Diese positive Qualität steht jedoch im Schatten der begrenzten Erntemenge, die die Winzer zur Verfügung haben. Glücklicherweise können die Erzeuger auf die guten Bestände aus dem Vorjahr zurückgreifen, was ihnen hilft, bestehende Lieferverträge zu erfüllen und die Auswirkungen der bescheidenen Ernte abzufedern. Die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut, die etwa 380 Hektar Rebfläche bewirtschaftet, räumt ein, dass mehr als 300 Winzer in dieser Gemeinschaft aktiv sind, um die Weinerzeugung bestmöglich zu fördern.
Die aktuelle Situation in den Weinbergen macht deutlich, wie wichtig es ist, auf plötzliche Wetterumschwünge vorbereitet zu sein. Der Frost ist nicht nur eine Gefahr für die Ernte, sondern kann auch langfristige Folgen für die Weinwirtschaft haben. Auch wenn der Jahrgang 2024 vielversprechend klingt, müssen sich die Winzer darauf einstellen, wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen, um die Qualität und Quantität ihrer Produkte für die zukünftigen Jahre zu sichern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Winzer in Sachsen-Anhalt zwar mit einer hohen Qualität der überlebenden Trauben rechnen dürfen, die Ernte jedoch durch die frostbedingten Verluste stark eingeschränkt ist. Eine tiefere Analyse der gegenwärtigen Herausforderungen und Möglichkeiten finden Sie in einem ausführlichen Bericht auf www.mdr.de.