Die Handballer des SC Magdeburg haben am Donnerstagabend in Kairo eine knappe Niederlage im Finale der Klub-Weltmeisterschaft gegen den ungarischen Veszprem HC erlitten. Nach einem spannenden Verlauf musste sich das Team in der Verlängerung mit 33:34 geschlagen geben. Diese Niederlage bedeutet das Ende ihrer beeindruckenden Serie von drei aufeinanderfolgenden WM-Titeln, die sie nun nicht weiter ausbauen konnten. Ein vierter Titel in Folge wäre ein neuer Rekord für den Handballsport gewesen.
Trainer Bennet Wiegert, der seine Mannschaft anfeuerte, hatte gehofft, die erfolgreiche Zeit fortsetzen zu können. Im Vorfeld des Spiels war die Stimmung optimistisch, aber in der Champions-Class des Handballs zeigt sich oft eine harte Realität, in der die Teams zwischen Sieg und Niederlage schwanken. Diese Klub-WM wird vom Handball-Weltverband als der aufregendste Wettbewerb für Clubmannschaften bezeichnet. An dem Turnier mit verschiedenen internationalen Vertretern nahmen neben den Magdeburgern auch namhafte Clubs wie der FC Barcelona sowie Teams aus Brasilien, den USA und Australien teil.
Intensive Wettbewerbsbedingungen
Magdeburg, als einer von drei europäischen Teilnehmern im Finale, konnte zeigen, dass der europäische Handball für nichteuropäische Mannschaften eine besondere Herausforderung darstellt. Historisch gesehen gewann nur eine nicht-europäische Mannschaft, Al Sadd aus Katar, die Klub-Weltmeisterschaft und das auch nur einmal im Jahr 2002. Die Erfahrung im europäischen Wettbewerb ist für viele internationale Teams schwer zu überschätzen.
Für die Magdeburger gab es nach dem verlorenen Finale dennoch einen Lichtblick: Omar Magnusson und Gisli Kristjansson wurden ins All-Star-Team gewählt. Auch die finanzielle Belohnung von etwa 90.000 Euro für den zweiten Platz ist ein positives Ergebnis. Die Spieler durften sich mit silbernen Medaillen schmücken, doch die körperliche Belastung der letzten Tage war enorm. Die Mannschaft muss sich nach vier Spielen innerhalb von sechs Tagen erholen, und sie hatten bereits eine anstrengende Zeit mit sechs Pflichtspielen in 24 Tagen hinter sich.
Die folgenden Tage versprechen keine Erholung. Am Montag steht das nächste Bundesliga-Spiel gegen Göppingen auf dem Programm, und nur wenige Tage später geht es in der Champions League gegen Kielce aus Polen sowie gegen den Bundesliga-Tabellenführer Flensburg-Handewitt. „Jetzt folgt die tougheste Woche“, stellte Wiegert fest. Diese Durchhalteparolen sind notwendig, um die Motivation und Energie hochzuhalten, nachdem sie zuvor gegen Berlin im Supercup sowie in der Bundesliga gegen Kiel und in der Champions League gegen Szeged verloren hatten. Die Herausforderungen, die auf sie warten, sind nicht zu unterschätzen.
Ein harter Weg für den SC Magdeburg
Die Verletzungen von Felix Claar, Philipp Weber und Tim Hornke drücken zusätzlich auf die Mannschaft. Dieses Personalproblem macht die kommenden Spiele umso kritischer, da Wiegert seine Spieler motivieren muss, im Wettkampf zu bleiben und die Ambitionen, die sie sich selbst gesetzt haben, zu erfüllen. Nachdem die Magdeburger in den letzten drei Jahren konstant erfolgreich waren und in jeder Saison mindestens zwei Titel gewinnen konnten, müssen sie sich nun darauf einstellen, den Druck zu bewältigen.
Besonders unverständlich für die Magdeburger war die Auslosung für das Pokal-Achtelfinale, bei dem sie gegen den THW Kiel antreten müssen. Das Team um Trainer Steffen Baumgart wird nie ein einfacher Gegner sein. Die vergangene Saison hat gezeigt, wie schwer es ist, im Handballsport ständig an der Spitze zu bleiben. Für die Magdeburger bleibt abzuwarten, ob sie die Kraft finden, ihre sportlichen Ziele in der gegenwärtigen wettbewerbsintensiven Phase zu erreichen.
Eine eingehende Analyse ihrer Situation zeigt, dass der SC Magdeburg auf einem schmalen Grat zwischen Erfolg und Versagen balanciert. Sie müssen nicht nur gegen ihre physischen Grenzen ankämpfen, sondern auch die mentale Stärke finden, die erforderlich ist, um die nächste Herausforderung zu meistern. Klar ist, dass die kommenden Partien entscheidend sein werden, um an ihre glorreichen Leistungen anzuknüpfen oder möglicherweise in eine tiefere Krise zu rutschen. Die Augen sind gespannt auf der kommenden Spielwoche, in der sich zeigen wird, ob sich das Team von der Enttäuschung des Finales erholen kann.