Die Salzwedeler Baumkuchen GmbH, bekannt für ihr schmackhaftes, traditionelles Feingebäck, hat unter der neuen Leitung von Geschäftsführer Frank Ostendorf einen erfreulichen Aufschwung erlebt. Ein Jahr nach der Übernahme stellt Ostendorf fest, dass die Nachfrage, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage, enorm gestiegen ist. „Wir könnten gar nicht so schnell wachsen, wie die Nachfrage da ist“, so der Unternehmer.
Die Übernahme des Unternehmens war nötig, nachdem die vorherige Leitung keinen Nachfolger finden konnte. Dies führte dazu, dass alle Mitarbeiter im Sommer 2022 die Kündigung erhielten. Glücklicherweise hat das Unternehmen mittlerweile etwa 35 Angestellte wieder einstellen können. Ostendorf, der zuvor Geschäftsführer einer Großbäckerei war, berichtet von anfänglichen Herausforderungen: „Es gab ein gewisses Misstrauen, da ich aus einem anderen Teil Deutschlands und aus einer ganz anderen Branche kam.“ Er wusste anfangs nicht, um welches kulturelle Erbe es sich bei Salzwedeler Baumkuchen handelt.
Tradition und Innovation im Einklang
Die lange Tradition des Baumkuchens in Salzwedel reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Das besondere Gebäck wird an einer Stange über offenem Feuer gebacken, und obwohl die genauen Ursprünge umstritten sind, ist klar, dass König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen um 1843 für seine Vorliebe für diesen Kuchen bekannt war. Diejenigen, die in Salzwedel für die Herstellung des Baumkuchens verantwortlich sind, wissen um die Bedeutung dieses Produkts für die regionale Identität.
In den kommenden Monaten plant Ostendorf, die Produktion durch die Anschaffung neuer Öfen zu erweitern. Zudem wird eine Kooperation mit dem österreichischen Starkoch Johann Lafer erwartet, um dem Produkt eine neue, kreative Wendung zu geben. Das klassische Rezept bleibt jedoch unverändert, wie Ostendorf klarstellt, denn die Integrität des ursprünglichen Produkts ist für den Erhalt der Marke von wesentlicher Bedeutung.
„Die Kernwerte einer Marke müssen erhalten bleiben, um die Identität nicht zu gefährden“, erklärt Patrick Kammerer, Hauptgeschäftsführer des Markenverbands. Er betont, dass Marken eine Geschichte und Emotionen transportieren, die sich über Generationen aufbauen. Veränderungen müssen sorgfältig in die bestehende Tradition integriert werden, um den Markenkern nicht zu verlieren.
Die Salzwedeler Baumkuchen GmbH ist nicht allein auf diesem Markt. In der Stadt gibt es mehrere Bäckereien, die sich auf die Herstellung dieses traditionellen Gebäcks spezialisiert haben. Dennoch wird die Marke Salzwedeler Baumkuchen als besonders bedeutend angesehen, sowohl für die Region als auch für die Liebhaber von Feingebäck.
In den nächsten Monaten wird sich zeigen, wie Ostendorf die Herausforderungen der Unternehmensführung meistert, während er gleichzeitig versucht, die Verbindung zur jahrhundertelangen Tradition des Salzwedeler Baumkuchens aufrechtzuerhalten. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Marke unter seiner Leitung weiterentwickelt und welche neuen Geschmäcker und Angebote auf die Kunden zukommen.