Jerichower Land

Elbfähre Ferchland-Grieben: Gemeinden müssen plötzlich viel mehr zahlen!

Die Elbfähre Ferchland-Grieben ist in der Klemme! Um den Betrieb weiterhin aufrechterhalten zu können, müssen die angrenzenden Kreise und Gemeinden tief in die Tasche greifen. Das geht aus einer neuen Finanzierungsvereinbarung hervor, wie Landrat Steffen Burchhardt (SPD) in einem aktuellen Interview bekanntgab. Die jährlichen Beiträge der beteiligten Gemeinden sollen auf bis zu 15.000 Euro steigen, während die beiden Landkreise nun 30.000 Euro statt der bisherigen 20.000 Euro beisteuern müssen. Diese Erhöhung könnte bereits ab 2025 in Kraft treten, vorausgesetzt, alle Kreistage und Stadt- sowie Gemeinderäte geben ihre Zustimmung.

Wer ist für die Fähre zuständig?

Die Verantwortung für die Elbfähre liegt bei der Nahverkehrsgesellschaft des Jerichower Landes (NJL). Im Mai 2021 kaufte sie die Fähre von der Gemeinde Elbe-Parey, die aufgrund finanzieller Gründe den Betrieb einstellen musste. Nach umfangreichen Wartungsarbeiten ist die Fähre seit August 2022 wieder im Einsatz. Eine Kooperation wurde zwischen den Landkreisen Stendal und Jerichower Land sowie mehreren Gemeinden und Städten geschlossen, die bis Ende 2025 läuft – wobei ein vorzeitiger Ausstieg möglich ist. Das Land unterstützt lediglich die regelmäßige Revision, nicht jedoch die laufenden Betriebskosten.

Die steigenden Kosten der Fähre sind unübersehbar! Dutzende Betriebstage wurden während des Elbehochwassers gestrichen, und Reparaturen sorgten für zusätzliche Ausfälle. Burchhardt berichtete von einem Defizit im hohen fünfstelligen Bereich. Bisher hat der Landkreis Jerichower Land die Kosten getragen, jetzt sind alle Parteien gefordert, ihren Beitrag zu leisten.

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Genthin könnte sich anschließen

Gerüchte deuten darauf hin, dass die Stadt Genthin überlegen könnte, sich freiwillig dem Fähr-Verbund anzuschließen und ebenfalls zur Kasse zu bitten. Um den finanziellen Druck zu mildern, denken die Verantwortlichen auch über eine verstärkte Werbung und Vermarktung der Fähre nach. Burchhardt äußerte die Hoffnung, dass der vorgeschlagene Finanzpuffer nicht vollständig ausgeschöpft werden muss. „Ich habe die berechtigte Hoffnung, dass wir von diesem Defizitausgleich nicht in voller Höhe Gebrauch machen müssen“, fügte er hinzu.

Die Fährverbindung zwischen Grieben und Ferchland hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1722 zurückreicht. Nach einer Unterbrechung aufgrund des Zweiten Weltkriegs konnte der Betrieb erst 1998 wieder aufgenommen werden und war bis 2020 durchgehend aktiv. Die Fähre spielt eine entscheidende Rolle für den Verkehr im nördlichen Sachsen-Anhalt und dient nicht nur als wichtige Verbindung für Radtouristen, sondern auch als Alternative bei Sperrungen zwischen den Elbebrücken Magdeburg und Tangermünde.

Quelle/Referenz
mdr.de

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