In wenigen Wochen steht wieder die Zeitumstellung an. Um drei Uhr in der Nacht wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt, und die Winterzeit beginnt. Obwohl die Diskussion über die Abschaffung der Zeitumstellung seit Jahren andauert, hat sich in den letzten fast fünf Jahren wenig bewegt.
Die Einführung der Zeitumstellung sollte ursprünglich Energie sparen, doch mittlerweile sind die Vorteile dieser Regelung stark in Frage gestellt. Berichte über negative gesundheitliche Auswirkungen, wie zum Beispiel eine Art von Jetlag, häufen sich, und viele Menschen fragen sich, ob es wirklich sinnvoll ist, zweimal im Jahr die Uhren umzustellen und sich an eine neue Zeit anzupassen, wenn der Nutzen unklar bleibt.
Politische Entwicklungen und EU-Standpunkte
Im Jahr 2018 запуска die Europäische Kommission eine Online-Umfrage, in der 84 Prozent der Teilnehmer für die Abschaffung der Zeitumstellung stimmten. Daraufhin schlug die Kommission vor, die saisonalen Umstellungen zu beenden, und den Mitgliedstaaten die Wahl zu überlassen, ob sie die Sommer- oder Winterzeit dauerhaft beibehalten wollen. Der Vorschlag erhielt im März 2019 die Zustimmung des Europäischen Parlaments.
Seitdem liegt die Verantwortung beim Europäischen Rat, der sich bis heute noch nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen konnte. Eine Sprecherin der EU-Kommission erklärte, dass es nun an den Mitgliedstaaten sei, eine Einigung im Rat zu finden. Dies hat sich jedoch als schwieriger herausgestellt, als zunächst gedacht.
Herausforderungen und Bedenken
Ein zentrales Thema des Europäischen Rates sind die vielen unterschiedlichen Auswirkungen, die eine Abschaffung der Zeitumstellung haben könnte. Vor allem benötigen die Länder eine gründliche Folgenabschätzung, um die künftigen Probleme zu antizipieren. Zudem sorgt die Möglichkeit, dass jedes Land eine andere Zeit einführt, für Besorgnis. Dies könnte zu einem sogenannten „Flickenteppich“ verschiedener Zeitzonen führen, was den grenzüberschreitenden Verkehr und das Geschäftsleben erheblich erschwert.
Die ungarische EU-Präsidentschaft brachte keine Fortschritte in der Sache, und mit Polen wird ein weiteres Land die Präsidentschaft übernehmen. Welche Themen auf die Tagesordnung kommen, ist offen und wird erst im November entschieden. Bis dahin bleibt die Zeitumstellung ein ungelöstes Problem in der EU.
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