Im Harz hat sich auf einer ungenutzten Wiese in Wolfshagen ein spektakulärer Tagesbruch eröffnet, der rund acht Meter tief und fünf Meter breit ist. Dieses geologische Phänomen, das auf die jahrhundertealte Bergbaugeschichte zurückgeht, entstand höchstwahrscheinlich am vergangenen Wochenende. Beim Tagesbruch handelt es sich um ein Einbrechen der Erdoberfläche, das häufig in Gebieten vorkommt, die durch frühere Bergbauaktivitäten geschädigt wurden. „Das ist von den Umständen her ideal“, bestätigt Thomas Finkeldey, ein Experte des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), „da der Krater weit entfernt von bewohntem Gebiet liegt und keine Gefahr für Passanten besteht“. Das unterirdische Erbe, das zu diesem Tagesbruch führte, kann bis zur Grube Obere Gülden zurückverfolgt werden, die zwischen 1743 und 1745 in Betrieb war. In dieser Zeit wurden hier offenbar Erzreserven abgebaut, die nun - dank der durch den Abbau entstandenen Hohlräume - ans Tageslicht kommen. Der vom LBEG angekündigte Plan sieht vor, das Loch mit 30 bis 40 Tonnen Schotter zu verfüllen, um die Gefahren zu beseitigen. „Sobald das Loch verfüllt ist, kann sich die Natur wieder ungestört entfalten“, so Finkeldey. Die Sanierungsarbeiten sind für noch vor Weihnachten geplant, wobei das Land Niedersachsen, das für die ehemaligen Bergbaustätten verantwortlich ist, die Kosten übernimmt. Die Bedeutung des Vorfalls liegt nicht nur in der aktuellen Gefahrenlage, sondern auch in der Tatsache, dass solcherart Tagesbrüche im Harz nicht ungewöhnlich sind und in den kommenden Jahren weiterhin auftreten dürften. „Es gibt noch tausende mögliche Orte“, fügt LBEG-Sprecher Eike Bruns hinzu, was die Überwachung und Dokumentation dieser Gebiete umso wichtiger macht. News38 berichtet über die aktuelle Lage, während die MZ über den historischen Hintergrund des Tagesbruchs informiert.
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