Die Staatsanwaltschaft in Halle (Saale) erhebt schwere Vorwürfe im Fall des tragischen Todes einer zweijährigen Tochter, die durch Verbrühungen starb. Nach dem Urteil des Landgerichts, welches vor kurzem den Vater des Mädchens zu drei Jahren Haft wegen gefährlicher Körperverletzung und fahrlässiger Tötung verurteilte, hat die Anklagebehörde nun Revision eingelegt. Laut Borkener Zeitung war es im Mai zu dem Vorfall gekommen, als der Vater seine Tochter in eine Badewanne mit kochendem Wasser tauchte, um ihr eine Lektion zu erteilen. Zwei Tage später starb das Mädchen, da die Familie keine ärztliche Hilfe in Anspruch nahm. Die Verteidiger der Mutter und Großmutter hatten Bewährungsstrafen gefordert, da diese laut Aussage des psychiatrischen Gutachters die Gefahrenlage nicht erkannt hätten und sich der Anordnung des Vaters, nicht ins Krankenhaus zu fahren, unterordneten.
Schwerwiegende Vorwürfe gegen den Vater
Die psychologische Einschätzung des Vaters ergab, dass er empathielos sei und sein Handeln planmäßig vollzogen hatte. Dies wurde während des Prozesses deutlich, als eine Großtante des Mädchens aussagte, dass im Familienumfeld ein Klima der Angst herrschte und der Vater aggressiv und launisch gewesen sei. Er habe seine drei Kinder als lästig empfunden und psychische Probleme, darunter ein schweres Drogen- und Alkoholproblem, gehabt, wie MDR berichtete. Die weiteren Anhörungen lassen vermuten, dass die Strafen für die anderen Beteiligten nicht ausreichen und das Gericht sich mit der Schwere der Taten intensiver auseinandersetzen wird. Es bleibt abzuwarten, wie die Revision der Staatsanwaltschaft in diesem vielschichtigen Fall zu den getroffenen Entscheidungen führen wird.
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