Im Landkreis Börde ereignete sich am Freitag ein dramatischer Unfall: Ein Güterzug und ein Lkw kollidierten an einem Bahnübergang zwischen dem A2-Abzweig Marienborn und Belsdorf. Das Polizeirevier MDR SACHSEN-ANHALT gab bekannt, dass der Lkw aus unbekannten Gründen auf den Gleisen stand. Der Lkw-Fahrer konnte das Fahrzeug rechtzeitig verlassen, während der Zugführer nur leicht verletzt wurde. Wegen des Unfalls sind erhebliche Verkehrsbehinderungen zu erwarten. Die Straße zwischen Marienborn und Belsdorf bleibt gesperrt, und die Regionalbahn 40 hat Verspätungen, da die Strecke von Marienborn bis Eilsleben derzeit nicht befahrbar ist. Die Deutsche Bahn kündigte an, Ersatzbusse einzusetzen, während bereits auch Verzögerungen im Fernverkehr gemeldet wurden, wie MDR berichtete.
Marienborn: Ein Stück Geschichte
Das Unglück ereignet sich in der Nähe des ehemaligen Grenzübergangs Marienborn, der bis 1990 eine zentrale Rolle an der innerdeutschen Grenze spielte. Hier kontrollierten bis zu 1.000 Grenzer und Zöllner die Einreisenden in die DDR. Die Anlagen befinden sich heute größtenteils unter Denkmalschutz und sind rund um die A2 eine beliebte Anlaufstelle für Reisende. Der Grenzübergang war nicht nur ein Kontrollpunkt, sondern auch ein Ort, an dem viele Menschen das unangenehme Gefühl der Grenzkontrolle erlebten. Zwischen 1985 und 1989 wurden etwa 35 Millionen Reisende hier abgefertigt, wie geschichtspuls.de berichtet. Dies verleiht dem Unfallort eine historische Schwere und verstärkt die Dramatik des Vorfalls.
Das historische Erbe wird heute durch eine Gedenkstätte gewürdigt, die über die damaligen Umstände in der DDR informiert. Für Reisende auf der A2 erfüllte der Grenzübergang Marienborn einst eine bedeutende Funktion, und nun sorgt der Unfall dafür, dass diese Erinnerungsstätte erneut ins Bewusstsein rückt, während die Verkehrsteilnehmer nun mit den Folgen der Kollission zu kämpfen haben.
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