Im Raum Salzwedel kämpfen Landwirte gegen die Bedrohung durch die Krautfäule, eine gefürchtete Pflanzenkrankheit, die den Kartoffelanbau erheblich beeinträchtigen kann. Diese besorgniserregende Situation wurde von Olaf Feuerborn, dem Vorsitzenden der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA), bereits im Juni in einem Interview deutlich gemacht. Die Warnung, dass die Krautfäule die Kartoffelversorgung in Europa gefährden könnte, sorgte für Besorgnis in der Agrarwirtschaft.
Ein schwerwiegendes Problem ist die Staunässe, die im Frühjahr auf verschiedenen Kartoffelfeldern in der Region auftrat. Maximilian Radtke, der Leiter des Kartoffelanbaus bei der GbR Wallstawe, einem bedeutenden Kartoffelproduzenten in der Gegend, hat bestätigt, dass auch ihre Felder von der Krautfäule betroffen sind. Rund 20 Prozent der Kartoffelflächen waren von der Krankheit befallen, insbesondere die Flächen, die spät im Frühjahr bepflanzt oder nah am Grundwasser gelegen sind.
Ursachen und Schutzmaßnahmen
Die Ursachen für die Ausbreitung der Krautfäule liegen in den nassen Bedingungen während der Vegetationsperiode. Radtke erklärt, dass solche Bedingungen für die Entstehung von sowohl Kraut- als auch Knollenfäule günstig sind. Um dem entgegenzuwirken, setze die GbR Wallstawe auf präventive Maßnahmen mit speziellen Fungiziden und Kupferpräparaten. Eine Bekämpfung der Krautfäule sei erschwert, sobald sie sich im Bestand etabliert hat, da sie in der Lage ist, ganze Felder innerhalb kürzester Zeit zu zerstören.
Ein kontinuierlicher und lückenloser Schutz durch den Einsatz wechselnder Wirkstoffe ist entscheidend im Kampf gegen die Phytophthora. Doch der Wegfall verschiedener Pflanzenschutzmittel hat die Verfügbarkeit von effektiven Wirkstoffen reduziert, was zur Bildung von Resistenzen bei den Sporen führt und die Bekämpfung der Krankheit weiterhin erschwert.
Die langfristige Lösung für diese Herausforderung könnte in der Entwicklung resistenter Kartoffelsorten liegen. Radtke weist darauf hin, dass an solchen Sorten geforscht wird, jedoch könne es noch einige Zeit dauern, bis diese neuen Sorten auf den Markt kommen. Um den Druck auf die vorhandenen Wirkstoffe zu verringern, sei es essentiell, dass alle Kartoffelanbauer sorgfältig mit den verfügbaren Mitteln umgehen.
Zudem betont Radtke, dass die Krautfäule in der Vergangenheit ebenfalls ein Problem darstellte, aber in den letzten Jahren seien vor allem neue, robustere Stämme entstanden, die sich als widerstandsfähiger gegen die derzeit verwendeten Pflanzenschutzmittel erweisen. Dies macht die Bekämpfung der Krankheit zu einer echten Herausforderung für die Landwirte.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für die Kartoffelbauern im Raum Salzwedel entwickeln wird. Während Radtke sicherlich nicht die drastischen Folgen sieht, die eine Epidemie mit sich bringen könnte, ist die Bedrohung durch die Krautfäule dennoch real und verlangt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Prävention. Informationen zu diesem Thema können Leser bei www.az-online.de nachlesen.