Am Abend des 9. November 1938 brach in Saarlouis das Grauen aus! Organisierte Schlägertrupps verwüsteten Synagogen, plünderten Geschäfte und misshandelten jüdische Bürger. Die brutalen Übergriffe waren Teil der schrecklichen Novemberpogrome, die als Vorbote des Holocausts gelten. „Sturmführer W. informierte seine Leute über die bevorstehende Aktion gegen die jüdische Bevölkerung“, heißt es in einer der 30 informativen Tafeln, die im Stadtmuseum ausgestellt sind. Diese Tafeln sind nicht nur Mahnmale, sondern auch eindringliche Erinnerungen an die Verbrechen, die in dieser Nacht begangen wurden.
Die Zerstörung der jüdischen Gemeinschaft
Die SA-Truppen hinterließen ein Bild des Schreckens: Die Inneneinrichtung der Synagoge wurde zerstört, und die Geschäfte der jüdischen Familien Levy, Marx und Wollheim wurden geplündert. Die Tafeln im Stadtmuseum zeigen auf, dass nicht nur die SA, sondern auch große Teile der Bevölkerung an diesen Gräueltaten beteiligt waren. Diese dunkle Stunde der Geschichte wird bis Ende Dezember in Saarlouis dokumentiert und erinnert uns eindringlich an die Gefahren des Hasses und der Intoleranz.
Die Ausstellung ist ein wichtiger Schritt, um die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten und die Schrecken der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. In einer Zeit, in der Antisemitismus wieder auf dem Vormarsch ist, ist es unerlässlich, solche Ereignisse zu reflektieren und zu verstehen, wie schnell aus Worten Taten werden können. Die Tafeln im Stadtmuseum sind ein eindringlicher Appell, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und für eine tolerante Gesellschaft einzutreten.