In einer alarmierenden Wendung musste die Bliesgau-Molkerei in Ommersheim, die einzige Molkerei im Saarland und einer der ältesten Biobetriebe der Region, Insolvenz anmelden. Die Insolvenz wurde aufgrund erheblicher Steuerverbindlichkeiten von etwa 80.000 Euro notwendig, wie sowohl der Saarländische Rundfunk als auch die Rheinpfalz berichten. Insolvenzverwalterin Virginia Thom wurde bereits im September ernannt und ist nun auf der Suche nach potenziellen Käufern oder Investoren für den Betrieb, der seit fast 20 Jahren besteht und ursprünglich gegründet wurde, um lokale Milch direkt zu verarbeiten und zu vertreiben.
Akute Herausforderungen
Trotz der finanziellen Schwierigkeiten bleibt der Absatz der Bliesgau-Molkerei stabil, da keine Supermärkte als Abnehmer abgesprungen sind. Es gab keine signifikante Veränderung im Verkauf, jedoch steht das Unternehmen vor der Herausforderung, die Milchpreise anzuheben. Ein Risiko, das Thom als problematisch einschätzt, da höhere Preise möglicherweise zu einem Rückgang der Kunden führen könnten, die dann die Milch als zu teuer empfinden. Für die zehn Mitarbeiter:innen des Betriebs soll es zunächst keine Änderungen geben, was vorerst eine gewisse Stabilität in der unsicheren Lage verspricht.
Die Alters- und Misere der Bliesgau-Molkerei spiegelt sich in der generellen Situation weiterer Bio-Betriebe im Saarland wider. So wurde kürzlich bekannt, dass die Bioland Gemüsemanufaktur Denis im angrenzenden Lisdorf im April 2025 schließen muss. Dies könnte die Landschaft der regionalen Bioproduzenten nachhaltig verändern. Die Suche nach einem Käufer oder Investor für die Bliesgau-Molkerei wird daher umso dringlicher, um die fortlaufende Verarbeitung und Lieferung von frischer Milch zu gewährleisten, wie es in den Berichten von SR und Rheinpfalz eindrücklich dokumentiert wird.