Der Trierer Hauptbahnhof soll eine umfassende Sanierung erfahren, die von der Deutschen Bahn geplant wird. Die Finanzierung erfolgt über Bundesmittel, was jedoch auf Kritik seitens des Fahrgastverbands PRO BAHN stößt. Laut Noah Wand, dem Landesvorsitzenden von PRO BAHN, könnten die Sanierungspläne aus der Deckung der Fördermittel heraus lediglich einen oberflächlichen Anstrich darstellen, ohne echte Verbesserungen für die Fahrgäste zu bewirken.
Ein zentrales Anliegen von Wand ist die Beschilderung der Gleise. Aktuell sind Gleise doppelbelegt, was oft zu Verwirrung führt, insbesondere für Reisende, die nicht aus Trier stammen. „Ein dritter Bahnsteig wäre eine einfachere und sinnvollere Lösung“, meint Wand. Zudem äußert er Bedenken hinsichtlich der Barrierefreiheit und der kurzen Wege zu den Gleisen, die für viele Fahrgäste von Bedeutung sind.
Kritik an der Finanzierung
PRO BAHN sieht die Deutsche Bahn in einer Verantwortung, mehr in die Infrastruktur zu investieren. Wand vermutet, dass die Bahn sich auf die Fördermittel ausruhen wird und sich nicht um das notwendige zusätzliche Kapital kümmern wird. „Das ist ein Zeichen dafür, dass die Bahn nur die Fördermittel nutzen möchte und einen sehr engen Kostenrahmen hat“, erklärt Wand. Er befürchtet, dass ein solcher Ansatz zu einer Verschlimmbesserung führen könnte, wenn die angestrebten Modernisierungen nicht ausreichend umfangreich sind.
Ein weiteres Problem, das angesprochen wird, betrifft die Defizite im Bahnhofsgebäude selbst. Reisende müssen oft außerhalb des gebäudes auf die sanitären Einrichtungen ausweichen, was bei schlechtem Wetter besonders unangenehm ist. Wand betont: „Die Besucher des Bahnhofs müssen komfortable Bedingungen haben, was aktuell nicht gegeben ist.“
Öffentliche Wahrnehmung des Bahnhofs
Passanten bezeugen, dass der Hauptbahnhof in seiner gegenwärtigen Form wenig einladend wirkt. Eine befragte Frau äußert: „Ich finde, dass der Bahnhof absolut renovierungsbedürftig ist.“ Eine Touristin fügt hinzu, dass die Verunreinigungen und der allgemeine Zustand des Bahnhofs einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen. „Für so eine kleine Stadt finde ich das schon ein bisschen erschreckend“, meint sie weiter.
Die Deutsche Bahn hat versprochen, die Bahnhofshalle attraktiver zu gestalten, indem unter anderem Wände, Fenster und Decken erneuert sowie die Energieeffizienz des Hauptbahnhofs verbessert werden sollen. Mit dieser Maßnahme beabsichtigt die Bahn, die Nutzung des Schienenverkehrs zu steigern. Derzeit steigen täglich rund 10.300 Passagiere am Trierer Bahnhof ein und aus. Ein genauer Zeitrahmen für den Beginn der Sanierungsarbeiten steht jedoch noch aus und hängt vom Ausschreibungsverfahren ab.
Im Zusammenhang mit den geplanten Veränderungen fordert Wand auch, dass die Stadt Trier sich stärker an der Finanzierung und Sanierung beteiligt. Er verweist darauf, dass in anderen Städten oftmals die Kommunen selbst aktiv werden, wenn es um die Aufwertung von Bahnhofsgebäuden und dem Umfeld geht. „Der Bahnhofsvorplatz ist an sich verbesserungswürdig“, so der PRO BAHN-Vorsitzende.
Diese Diskussion über die Sanierungsmaßnahmen und die Finanzierung wirft ein Licht auf die Erwartungen der Fahrgäste und die Bedeutung eines gut funktionierenden und ansprechenden Verkehrsknotens wie dem Trierer Hauptbahnhof. Die Deutsche Bahn steht vor der Herausforderung, diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Für weitere Informationen über die Planung der Sanierung und die Reaktionen darauf, besuchen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.swr.de.