Trier

Fossiliensuche im Dinopark: Werden Besucher zum Dino-Entdecker?

Der Dinosaurierpark Teufelsschlucht in Ernzen, einer malerischen Region in der Eifel, bietet ab Oktober 2024 ein spannendes Erlebnis für Gäste: Hier können sie auf Fossiliensuche gehen und aktiv an einem Forschungsprojekt mit dem Namen „Triassic Lab“ teilnehmen. Damit wagt der Park einen innovativen Ansatz, um Wissenschaft und das Interesse an der Erdgeschichte zu fördern.

Bislang konnten Besucher im Park nur lebensgroße Modelle von Dinosauriern bestaunen und sich über vergan-gene Zeiten informieren. Doch mit dem neuen Konzept lädt der Park Familien und alle Interessierten dazu ein, selbst aktiv zu werden und kleine Urzeit-Fossilien zu entdecken. Diese Mikrofossilien sind winzige Überreste von Organismen aus der Vergangenheit, die wertvolle Informationen über das Leben vor Millionen von Jahren liefern können.

Fossiliensuche leicht gemacht

Unter der Leitung der Paläontologin Lea Numberger-Thuy können die Teilnehmer im sogenannten Paleo-Lab an einer Forschungsstation mithilfe von Steinproben nach Mikrofossilien suchen. Die Gesteinsproben stammen aus dem sogenannten „Bonebed“, einer Schicht, die von Riesentieren und anderen Lebewesen vor etwa 210 Millionen Jahren abgelagert wurde.

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Die Besucher benötigen keine besondere Vorbildung, um einzusteigen – die einzelnen Proben sind so vorbereitet, dass man nur noch die dunklen, organischen Partikel herauspicken muss. Diese Verfahren bietet den Teilnehmern ein Gefühl der Entdeckung, während sie unter einem Binokular die verkleinerten Bestandteile betrachten. Der Prozess ist nicht nur lehrreich, sondern auch hautnah und macht Wissenschaft greifbar.

„Das Tolle an dem Material ist, dass alles, was organisch ist, dunkel ist und alles, was Stein ist, hell“, erklärt Numberger-Thuy, während sie die kleinen Funde mit einem Pinsel bearbeitet. Die Entdeckerlust ist an beiden Enden spürbar – bei den Forschern und bei den Besuchern. „Ich glaube, wenn die Kinder oder auch Erwachsenen sehen, was da noch für eine Welt versteckt ist, das fängt die meisten an zu faszinieren“, sagt sie.

Die gesammelten Funde werden wissenschaftlich ausgewertet und die Ergebnisse werden unter www.triassic-lab.de veröffentlicht. Auf diese Weise erhalten die Gäste nicht nur Einblick in ihre eigenen Entdeckungen, sondern tragen auch zur Forschung bei und helfen dabei, ein besseres Verständnis für die Tierwelt während der oberen Trias zu entwickeln.

Ein Blick auf die Vergangenheit

Die Teilnehmer können Kleinteile von Saurierzähnen, Knochenfragmente oder sogar Fischschuppen finden. Diese Mikrofossilien sind in der wissenschaftlichen Welt wertvoll, da sie bei der Rekonstruktion der Tierarten und ihrer Lebensräume helfen. Die Vermutung besteht, dass die Auswertung dieser Proben Aufschluss über das Ökosystem vor über 210 Millionen Jahren geben kann, als die Region von Dinosauriern und anderen prähistorischen Kreaturen bevölkert war.

Bruno Zwank, der Leiter des Parks, äußert eine ganz besondere Hoffnung: „Wir hoffen, den ersten Dinosaurier in Rheinland-Pfalz zu finden. Das wäre mega“, sagt er mit Begeisterung. Das ständige Ziel des Parks ist es, Kenntnisse über die Erdgeschichte weiterzugeben und das Interesse an Paläontologie zu fördern. „Es ist eine tolle und wichtige Sache, die Gäste mit in die Forschung einzubeziehen“, so Zwank weiter.

Die Fossiliensuche findet während der Herbstferien täglich von 11 bis 15 Uhr statt, und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Dies bietet eine hervorragende Gelegenheit für Familien, gemeinsam Zeit zu verbringen und gleichzeitig etwas über die faszinierende Welt der Dinosaurier und ihrer Zeitgenossen zu lernen.

Somit begegnet der Dinosaurierpark Teufelsschlucht nicht nur vergessenem Wissen, sondern auch der Neugier neuer Generationen und bringt Wissenschaft spielerisch zu den Menschen. Mit ausreichend Unterstützung und Leidenschaft kann jede Besuchergruppe zu einem Teil dieser spannenden Entdeckungsreise werden, und vielleicht sogar den ersten Dinosaurier von Rheinland-Pfalz finden.

Quelle/Referenz
swr.de

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