Am Speyerer Dom wird derzeit an einem der bedeutendsten Kunstwerke der Region gearbeitet. Die historische Figurengruppe "Ölberg", die die biblische Szene der Festnahme Jesu zeigt, soll umfassend restauriert werden. Dombaumeisterin Hedwig Drabik kündigte am Montag an, dass die Sanierung der ikonischen Figurengruppe in Teilschritten durchgeführt werden soll, um sie in einen Zustand zu versetzen, der ihrer kulturellen und historischen Bedeutung gerecht wird.
Ein erster Schritt hierfür ist die Restaurierung der Gitteranlage, die in den 1960er Jahren errichtet wurde. Diese Schutzvorrichtung besteht aus einem Metallzaun und einem Sandsteinfundament, das das Kunstwerk vor Vandalismus bewahren soll. Die Sanierung ist nicht nur dringend erforderlich, sondern wird auch durch eine großzügige Spende der Dr. Albrecht und Hedwig Würz-Stiftung unterstützt, die mit insgesamt 100.000 Euro zur Finanzierung beiträgt. Davon fließen 87.000 Euro in den Schutzzaun.
Wichtige Details zur Restaurierung
Die Figurengruppe selbst, die einen zentralen Moment aus der christlichen Tradition darstellt, wird ebenfalls in der kommenden Zeit gereinigt. Nach Angaben von Domkustos Christoph Kohl stellt diese biblische Darstellung einen dramatischen Höhepunkt dar, als Jesus im Gebet am Ölberg ringt, während seine Jünger schlafen. Diese Szenerie wird durch den verräterischen Judas und die herannahenden römischen Soldaten ergänzt und zieht bis heute viele Besucher an, die sich für die vielseitige Bedeutung des Kunstwerks interessieren.
Ursprünglich zwischen 1505 und 1512 erbaut, war der Ölberg ein zentraler Bestandteil des Klosterlebens und hat aufgrund von Kriegen erheblichen Schaden erlitten. Erst Ende des 19. Jahrhunderts ließ der Speyerer Bildhauer Gottfried Renn die heute bekannte Figurengruppe in einer weniger opulenten Bauweise neu gestalten. Dennoch bleibt das Ölberg-Monument ein unverzichtbares Wahrzeichen, das oft als emotionaler und spiritueller Anziehungspunkt angesehen wird.
Der Speyerer Dom selbst, ein UNESCO-Weltkulturerbe, beherbergt diese eindrucksvolle künstlerische Darstellung und zieht jährlich zahlreiche Touristen an. Kohl und Dommanagerin Friederike Walter betonten, dass die Ölberg-Szene für viele Menschen eine tiefgehende Bedeutung hat – nicht zuletzt aufgrund der starken bildlichen Komponente, die das Geschehen um die Festnahme Jesu eindringlich vermittelt.
Es bleibt abzuwarten, wie die kommende Restaurierung voranschreitet und welche weiteren Maßnahmen zur Erhaltung des Kunstwerks folgen werden. Diese Arbeiten sind nicht nur für die Kirche von Bedeutung, sondern auch für die Erhaltung des kulturellen Erbes in der Region. Das Interesse an der Ölberg-Darstellung zeigt, wie Kunst und Religion über Jahrhunderte hinweg miteinander verbunden bleiben.
Die Bedeutung der Restaurierung des Ölbergs ist daher nicht nur für die Gemeinde von Speyer, sondern auch für die Kunsthistorie von herausragendem Wert. Besucher können sich auf die Ergebnisse der beginnenden Arbeiten freuen und dazu beitragen, die Erhaltung dieses Meisterwerks zu unterstützen, wie zum Beispiel durch die Teilnahme an Spendenaktionen oder durch den Besuch des Doms.
Für weitere Informationen zu diesem Thema empfiehlt sich ein Blick auf die Berichterstattung auf www.evangelisch.de.
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