Speyer

Religionslehrer diskutieren neues Verständnis des Johannesevangeliums

Religionslehrer aus dem Bistum Speyer tagten am 26. und 27. September auf Maria Rosenberg, um die tiefgründigen Themen des Johannesevangeliums zu ergründen und innovative Unterrichtsansätze zu entwickeln – ein entscheidender Schritt für zeitgemäßen Religionsunterricht!

In der malerischen Umgebung von Waldfischbach-Burgalben fand die jährliche Tagung für Religionslehrer an Schulen mit Oberstufe statt, und zwar am 26. und 27. September. Die Diskussionen konzentrierten sich auf das Johannesevangelium, ein Buch des Neuen Testaments, das oft im Religionsunterricht vernachlässigt wird. Ziel war es, das Verständnis und die Würdigung dieses Evangeliums zu steigern, das sich durch eine besondere Schreibweise und einzigartige Narrative von den anderen Evangelien unterscheidet.

Hans-Georg Gradl, ein anerkannter Professor für neutestamentliche Exegese an der Universität Trier, leitete die Tagung und begeisterte die über 40 Teilnehmenden mit neuen Einblicken in die Thematik. Er erklärte, dass das Johannesevangelium, im Gegensatz zu den synoptischen Evangelien, eine tiefere, oft komplexere Perspektive auf Jesu Leben und seine Lehren bietet. Dies geschieht durch lange Dialoge und eine himmlische Sprache, die es dem Leser ermöglicht, den auferstandenen Christus zu verstehen, anstatt den irdischen Jesus. Diese Herangehensweise ist besonders herausfordernd für Anfänger im Glauben, weshalb es oft als „Evangelium für Fortgeschrittene“ bezeichnet wird.

Themen der Tagung

Ein zentrales Element der Veranstaltung war die praktische Anwendung des Gelernten. Am zweiten Tag präsentierten acht Lehrkräfte ihre Erfahrungen mit der Einbindung von Texten aus dem Johannesevangelium in den Unterricht. Diese Berichte wurden von den Kolleginnen und Kollegen mit viel Applaus und Interesse wahrgenommen. Die Vielfalt der Ansätze bot den Anwesenden eine wertvolle Inspirationsquelle.

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Die Tagung diente nicht nur der fachlichen Weiterbildung, sondern auch der Vernetzung unter den Religionslehrern im Bistum Speyer. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung wurden aktuelle Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung besprochen. Besonders auffällig war der Wunsch vieler Teilnehmer, einen konfessionsübergreifenden Religionsunterricht einzuführen, um den heutigen Herausforderungen und dem gestiegenen ökumenischen Bewusstsein Rechnung zu tragen.

Wie bei jeder Jahrestagung kam auch der spirituelle Aspekt nicht zu kurz. In einem gemeinsamen Gottesdienst hob Volker Sehy, Leiter des Geistlichen Zentrums Maria Rosenberg, die Bedeutung von Glaubenszeugen hervor. Er betonte, dass es wichtig sei, den Glauben in Worten zu fassen und somit als Vorbild zu dienen. Dies sei besonders im Kontext des Johannesevangeliums von Bedeutung, das zur Reflexion und zur spirituellen Vertiefung anregt.

Insgesamt gestalte sich die Jahrestagung als wertvolle Plattform für den Austausch und das Lernen. Das Interesse der Teilnehmer an den vorgestellten Neuerungen und der Wunsch nach einer tieferen Auseinandersetzung mit dem Johannesevangelium könnten bedeutende Impulse für den Religionsunterricht setzen. Nähere Informationen zu den Ergebnissen der Tagung sind auch auf www.bistum-speyer.de zu finden.

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