Ein „Horrorfilm ohne Ende“ – so beschreibt Claus Ableiter (Freie Wähler) die dramatischen Kostensteigerungen beim Neubau der Kita Regenbogen im Kastanienweg, die am Donnerstagabend im Stadtrat heiß diskutiert wurden. Die Stadtverwaltung beantragte zusätzliche 21.500 Euro, die vor allem durch die Notwendigkeit entstanden, Teile eines Zauns zu demontieren und zu versetzen. Der Grund? Ein „Vermessungsfehler“ eines beauftragten Büros, wie Fachbereichsleiter Robin Nolasco erklärte. Die Ratsfraktionen reagierten mit Unverständnis auf die erneuten Mehrkosten, nachdem bereits im Oktober 111.000 Euro für das Außengelände benötigt wurden. Aurel Popescu (Linke) stellte fest: „Die Kita wird am Ende mehr als das Doppelte kosten.“ Ursprünglich waren die Kosten für den doppelstöckigen Neubau, der ein bestehendes Gebäude am Ginsterweg ersetzen soll, auf 2,6 Millionen Euro geschätzt worden. Doch im Jahr 2023 wurde bereits von 2,2 Millionen Euro mehr gesprochen, und die Ausgaben steigen weiter.
Schadenersatz und Verzögerungen
Mehrere Fraktionen forderten, die Möglichkeit von Schadenersatzansprüchen gegenüber dem Vermessungsbüro zu prüfen und durchzusetzen. Trotz der Bedenken stimmte der Stadtrat letztlich für die Mehrausgaben, wobei sich die Mehrheit der Mitglieder enthielt. Zudem wurde bekannt, dass sich der Umzug vom alten in das neue Gebäude weiter verzögert. Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) informierte, dass die Kita wohl erst im kommenden Sommer in Betrieb gehen wird, mit einem Umzug in der zweiten oder dritten Juli-Woche. Diesmal sei der Termin „definitiv“, nachdem es zuvor bereits mehrere Verschiebungen gegeben hatte. Die Eröffnung der neuen Kita war ursprünglich für 2024 geplant, dann auf Januar und schließlich auf das erste Quartal 2025 verschoben worden. Zunächst sollen vier Gruppen starten, die vollständige Anzahl von sechs Gruppen wird erst 2026 erreicht.