Speyer – Ein bewegendes Zeichen gegen das Schweigen! Am 18. November, dem Gedenktag für die Betroffenen von sexuellem Missbrauch, ruft das Bistum Speyer zu einer neuen Form des Gedenkens auf. Anstatt einer zentralen Veranstaltung werden in diesem Jahr zahlreiche kleine Gedenkversammlungen an verschiedenen kirchlichen Orten organisiert. Diese Initiative folgt dem Aufruf von Papst Franziskus und soll den Betroffenen eine Stimme geben.
Der Betroffenenbeirat des Bistums Speyer und das Netzwerk Prävention haben sich entschlossen, den Gedenktag 2024 in einem dezentralen Format zu gestalten. „Wir möchten, dass Haupt- und Ehrenamtliche des Bistums sich durch Gespräche und Austausch vor Ort gegenseitig bestärken“, erklärt Generalvikar Markus Magin. Die Vorschläge für die Gedenkveranstaltungen reichen von gemeinsamen Mittagspausen bis hin zu öffentlichen Treffen und Sitzungen. Eine spezielle Handreichung bietet eine Gedenkandacht an, die sich mit der Geschichte von Daniel und Susanna beschäftigt und von Katrin Brockmöller inspiriert wurde.
Gemeinsam Gedenken und Handeln
Das Bistum hofft, dass diese kleinen Zusammenkünfte nicht nur Raum für das Gedenken schaffen, sondern auch den Dialog fördern. „Es ist wichtig, dass wir das Thema nicht nur ansprechen, sondern auch aktiv handeln“, so die Initiatoren. Die Kerzen, die im vergangenen Jahr im Dom entzündet wurden, symbolisieren die Hoffnung und das Licht für die Betroffenen. Der Gedenktag soll ein Zeichen setzen, dass die Stimmen der Opfer gehört werden und dass die Kirche bereit ist, sich mit der dunklen Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Die Gedenkveranstaltungen sind eine Aufforderung an alle, sich zu engagieren und aktiv an der Aufarbeitung des Themas mitzuwirken. Ein Schritt in die richtige Richtung für eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit sexuellem Missbrauch in der Kirche!