Am Sonntag, den 10. November, steht in Pirmasens eine bedeutende Wahl an. Dabei wird ein neuer Beirat für Migration und Integration gewählt, der von etwa 5700 Frauen und Männern aus 133 Nationen unterstützt wird. Von 17 aufgestellten Kandidaten wird schließlich ein neunköpfiges Gremium gewählt. Dennoch war die Veranstaltung zur Vorstellung der Kandidaten am Donnerstagabend nur mäßig besucht, was mit der geringen Anzahl an interessierten Wählern enttäuschend auffiel.
Im Theo-Schaller-Saal war die Atmosphäre zwar entspannt, doch kaum jemand von den Wahlberechtigten war anwesend, was die Kandidaten verunsicherte. Einige Bewerber konnten nicht erscheinen, da sie krank oder beruflich verhindert waren. Diese Umstände werfen ein Licht auf die Herausforderung, die es bei der Mobilisierung der Wähler gibt. Die Kandidaten, viele von ihnen bereits erfahrene Mitglieder des Migrationsbeirats, kennen sich gut und bringen bereits eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der vergangenen Legislaturperiode mit.
Kandidaten und ihre Motivation
Der aktuelle Vorsitzende des Migrationsbeirats, Dan-Odysseas Miliadis, ist ein Chirurg aus Griechenland und kandidiert erneut für einen Platz im Beirat. Er hat bereits in Sprechstunden zahlreiche Anliegen von Migranten gehört und unterstreicht die Notwendigkeit einer hohen Wahlbeteiligung. Der 40-Jährige merkt an: „Jeder einzelne Mensch kann etwas für die Gesellschaft tun, in der er lebt. Wir müssen miteinander arbeiten statt gegeneinander.“
Mit einem engeren Fokus auf die Integration bewerben sich auch andere Kandidaten, wie der syrische Zahnarzt John Muhammed. Er hat sich in Pirmasens niedergelassen und möchte seine Erfahrungen nutzen, um mehr über die Integration zu vermitteln. „Ich möchte den Leuten zeigen, wie sie sich gut in die deutsche Gesellschaft integrieren“, sagt er. Ein weiteres Beispiel ist Natalia Holturenko aus der Ukraine, die Integrationsarbeit für ukrainische Kinder leistet. Sie betont: „Damit sie besser im neuen Land zurechtkommen und sich gut integrieren können.“
Aufmerksamkeit und Informationsinitiativen
Die Organisatoren der Wahl sind sich der Herausforderung bewusst, das Interesse der Wähler zu wecken. Karola Streppel, die das multikulturelle Freundschaftsfest ins Leben gerufen hat, äußerte Bedenken, dass viele Wahlberechtigte möglicherweise nicht in der Lage sind, die Einladung zur Wahl zu verstehen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, plant das Organisationsteam einen Infostand in der Innenstadt sowie die Verbreitung von Videos der Kandidaten in den sozialen Medien. In mehreren Sprachen wird zudem in der Facebook-Gruppe des Migrationsbeirats auf die Wahl hingewiesen.
Die Initiativen zeigen den Willen der Kandidaten und Organisatoren, die Bedeutung des Migrationsbeirats für die Integration in Pirmasens hervorzuheben. Vorschläge und persönliche Erfahrungen stehen im Mittelpunkt, um ein tatsächliches Bewusstsein für die bevorstehenden Wahlen zu schaffen. In Anbetracht der Herausforderungen, die sich aus der geringen Wahlbeteiligung ergeben könnten, bleibt es abzuwarten, wie erfolgreich die Maßnahmen zur Erhöhung des Interesses sein können.
Der Migrationsbeirat hat sich als relevanter Bestandteil der Pirmasenser Gesellschaft etabliert und spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung von Migranten und der Förderung des interkulturellen Dialogs. Die anstehende Wahl am 10. November wird zeigen, inwieweit die Bevölkerung von Pirmasens bereit ist, sich an diesem integrativen Prozess zu beteiligen und ihre Stimme abzugeben.
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