Um das Problem der Lebensmittelverschwendung an Hochschulen anzugehen, plant die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz eine spannende Maßnahme. Ziel ist es, die Preise für das Mensaessen zu senken und so sowohl Kosten zu sparen als auch überschüssige Nahrungsmittel sinnvoll zu nutzen.
Folgende Regelung sieht vor, dass das warme Essen eine Viertelstunde vor Schließung der Mensen zum halben Preis angeboten wird. Aktuell zahlen die Studierenden im Durchschnitt 3,60 Euro für eine Mahlzeit. Während des Semesters werden in den Mensen etwa 2.500 Essen pro Tag ausgegeben, doch eine beträchtliche Menge bleibt unberührt und landet im Müll. Die Kantinenbetreiber berichten, dass täglich eine große Menge an Lebensmitteln, etwa 500 Kilogramm, weggeworfen wird.
Der Verwaltungsrat entscheidet
Um dem Bedarf an frischen und bezahlbaren Speisen gerecht zu werden, hat die Hochschul-Gastronomie die Initiative ergriffen. Der Vorschlag muss jedoch erst vom Verwaltungsrat genehmigt werden. Sollte das Okay kommen, könnte die Regelung bereits in diesem Monat in Kraft treten. Zudem sollen ab dem nächsten Jahr auch belegte Brötchen kurz vor Schluss preiswerter angeboten werden.
Ähnliche Bestrebungen gibt es in anderen Universitäten, wo Studierende ebenfalls nach preisgünstigen Optionen suchen. Die Idee des „Bänderns“ – das Teilen von Essensresten – ist an vielen Standorten beliebt, wurde jedoch in Mainz nicht in Betracht gezogen. Die Geschäftsführerin des Studierendenwerks Mainz, Alexandra Diestel-Feddersen, stellte klar, dass es in den Mensen der Universität Mainz keine solcher Praktiken gibt.
Diese Aktionen richten sich nicht nur gegen die Verschwendung, sondern auch an die Preisgestaltung. Gerade für Studierende ist das Essen in der Mensa eine wichtige Versorgungsquelle, und die Reduzierung der Kosten könnte eine erhebliche Erleichterung darstellen.
Lebensmittelverschwendung hat auch in Rheinland-Pfalz eine hohe Priorität. Verschiedene Initiativen wie Foodsharing und regionale Vereine engagieren sich aktiv, umAbfälle zu minimieren und gleichzeitig Menschen in Not zu unterstützen. Dadurch ergeben sich allerdings auch Herausforderungen für Organisationen wie die Tafeln, die auf Spenden angewiesen sind. Der Wettbewerb um Ressourcen wird somit intensiver.
Eine eingehende Analyse dieser Entwicklung zeigt, dass die Universität Mainz mit ihren Preisreduzierungen einen entscheidenden Schritt macht, der nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch ökonomische Vorteile für die Studierenden bieten könnte. Informationen zu den neuesten Entwicklungen rund um das Thema Mensaessen an der Uni Mainz finden Sie in einem Artikel auf www.swr.de.
Die Bemühungen, Preis und Umweltbewusstsein in Einklang zu bringen, könnten wegweisend für andere Universitäten sein, die ähnliche Situationen betrachten. Der Ansatz, durch eine gezielte Preispolitik die Essensreste zu reduzieren, könnte eine Vorreiterrolle in der Hochschulgastronomie einnehmen.