Im malerischen Schwarzenacker, wo die weißen Pavillons des Römermuseums aufgestellt sind, hat die Grabungszeit wieder begonnen! Unter der Leitung der renommierten Archäologen Professorin Agnieszka Tomas und Professor Peter Haupt graben Studierende der Universitäten Warschau und Mainz an einem geheimnisvollen Heiligtum, das seit 2004 bekannt ist und unter einem Barockgarten verborgen liegt. Diese deutsch-polnische Grabungskampagne ist eine aufregende Kooperation mit der Stadt Homburg und dem Saarpfalz-Kreis.
Landrat Theophil Gallo, Vorsitzender der Deutsch-polnischen Gesellschaft Saar, ließ es sich nicht nehmen, dem Grabungsteam einen Besuch abzustatten und sich über die spannenden Fortschritte zu informieren. Professor Haupt betont die wissenschaftliche Bedeutung dieser Arbeiten: „Mehrere Jahrzehnte nach den bedeutenden Grabungen Alfons Kollings – einst Landesarchäologe des Saarlandes – mit neuen Methoden an ein solch einzigartiges römisches Denkmal heranzutreten, ist wissenschaftlich ausgesprochen wertvoll.“ Die diesjährige Kampagne hat bereits faszinierende Funde zutage gefördert, die die Nutzung des Heiligtums vom 2. bis ins 4. Jahrhundert nach Christus belegen. Überreste von Mahlzeiten und rituellen Opfergaben geben einen Einblick in die geheimnisvollen Bräuche der damaligen Zeit.
Einblicke in die Vergangenheit
Doch welche Gottheiten wurden hier verehrt? Diese Frage bleibt vorerst unbeantwortet. Bekannt ist jedoch, dass der Tempel eine ähnliche Architektur wie der Merkurtempel aufweist, der in der Nähe rekonstruiert wurde. Diese Forschungsarbeit fördert nicht nur das historische Wissen, sondern stärkt auch die deutsch-polnische Partnerschaft. Landrat Gallo hebt hervor, dass es bei dieser Kooperation nicht nur um spannende historische Entdeckungen geht, sondern auch um den Austausch zwischen den Nationen. Zukünftig sollen auch Studierende der Universität Rzeszow in das Projekt eingebunden werden, was die Partnerschaft des Saarlandes mit der Woiwodschaft Podkarpackie weiter vertieft.
Das große Interesse der Öffentlichkeit an den Grabungen ist unübersehbar! Zahlreiche Individualtouristen und Schulklassen aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und sogar Bayern nutzen die Gelegenheit, die Ausgrabungsstelle zu besichtigen und den Archäologen Fragen zu stellen. Andreas Stinsky, Kulturmanager des Saarpfalz-Kreises, steht für weitere Informationen zur Verfügung: kulturmanagement@saarpfalz-kreis.de.