Die Bundesliga zeigt sich in der aktuellen Saison nicht oft von ihrer mutigen Seite, insbesondere wenn es um Verpflichtungen aus Brasilien geht. Dennoch hat Eintracht Frankfurt mit gezielten Transfers ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt. Ihre Investitionen in talentierte Spieler aus dem südamerikanischen Fußball erweisen sich als Glücksgriff und könnten ein neues Kapitel für den Klub aufschlagen.
Die Eintracht hat mit Kaua Santos und Tuta zwei brasilianische Spieler verpflichtet, die beide vielversprechende Perspektiven für die Offensive und Defensive bieten. Während die Bundesliga in den letzten Jahren zunehmend den Fokus von Brasilien abwandte, zeigt Frankfurt, dass es nach wie vor lohnenswerte Talente gibt, die auf dem deutschen Markt entdeckt werden können.
Überraschende Talente in Frankfurt
Die Eintracht setzte bei ihrem Scouting-Prozess auf die Erfahrung vergangener Erfolge. Spieler wie Giovane Elber und Marcelinho haben in der Vergangenheit das Herz der Fans erobert und den Verein international bekannt gemacht. Vor diesem Hintergrund konnte die Eintracht mit Tuta und Santos weiteren Glanz in ihre Reihen holen. Tuta, der im Januar 2019 von Brasilien nach Deutschland kam, zeichnet sich bereits durch seine konstante Leistung aus. Nach anfänglicher Leihgabe in Belgien entwickelte er sich schnell zu einem festen Bestandteil des Teams, nachdem er den angesammelten Druck meisterte und schließlich den Kapitän David Abraham beerbte.
Neben ihm hat Kaua Santos, der erst Ende August 2023 von Flamengo Rio de Janeiro nach Frankfurt wechselte, in seinen ersten Pflichtspielen für Aufsehen gesorgt. Für eine Ablösesumme von knapp 1,6 Millionen Euro hat er sich bereits als wertvoller Ersatz für den verletzten Kapitän Kevin Trapp erwiesen. Mit seiner beeindruckenden Körpergröße von 1,96 Metern bringt er nicht nur physische Präsenz mit, sondern zeigt auch eine bemerkenswerte Sprungkraft und Mut beim Herauskommen, was bei vielen Fans großen Eindruck hinterlässt.
Besonders hervorzuheben ist Santos’ Leistung im Spiel gegen den FC Bayern München, bei dem er trotz dreier Gegentore sein Können unter Beweis stellte und die Offensive der Bayern herausforderte. Thomas Müller äußerte sich positiv über seinen Auftritt und ließ somit erkennen, dass Santos trotz gewisser Unsicherheiten in seinen Aktionen großes Potenzial in sich trägt.
Ein Blick auf die Herausforderungen
Die Integration neuer Spieler ist oft eine Herausforderung, vor allem für einen Klub, der in der Vergangenheit gemischte Erfahrungen mit brasilianischen Spielern gemacht hat – wie im Fall des kostspieligen Transfers von Caio im Jahr 2008. Doch anders als früher scheint die Eintracht in der Lage zu sein, den Bruch zwischen den verschiedenen Kulturen zu überwinden und brasilianische Spieler gut in das Team zu integrieren. Santos und Tuta haben sich schnell im Umfeld etablieren können und werden als wichtige Stützen angesehen, sowohl aktuell als auch in einer hoffentlich bald erfolgreichen Zukunft.
Die mutigen Entscheidungen der Eintracht Frankfurt zeigen, dass sich engagierte Scouting-Arbeit auszahlt. Ob die beiden Brasilianer einen nachhaltigen Einfluss auf den Club haben werden, bleibt abzuwarten, jedoch ist der erste Eindruck mehr als positiv und bietet vielversprechende Aussichten für die kommenden Spiele. Die Eintracht könnte als Vorreiter im Rückbesinnen auf brasilianische Talente gelten und damit möglicherweise eine Welle neuer Offensivetalente für die Bundesliga auslösen.