Das Buch „Zur Geschichte des Friedrich-Engelhorn-Hauses“, herausgegeben vom Stadtarchivleiter Stefan Mörz und Denkmalschützer Matthias Ehringer, beleuchtet die Tragik des Abrisses, der 2013 genehmigt wurde. Trotz seines Status als Denkmal und seiner internationalen Anerkennung wurde das Hochhaus aus wirtschaftlichen Gründen abgerissen. Die Dokumentation zeigt, wie die BASF, einst stolz auf ihr „Betonmonstrum“, sich letztlich von diesem Erbe trennte. Die verbliebenen Mosaike aus der Cafeteria sind das einzige Überbleibsel der einstigen Pracht, während die Stadt nun mit einer schmerzhaften Baulücke konfrontiert ist.
Ein Symbol des Verlusts
Die von BASF finanzierte Dokumentation, verfasst von Wolfgang Voigt, Philipp Sturm und Historiker Bernhard Unterholzer, thematisiert die kulturelle Bedeutung des Hochhauses. Bei der Einweihung 1957 feierte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident das Gebäude als „Ausdruck des unternehmerischen Optimismus“. Doch nur 56 Jahre später wurde es dem Erdboden gleichgemacht. Die Autoren schildern den emotionalen Verlust und die Enttäuschung über den Abriss, der mit einem lapidaren Satz dokumentiert wird: „Es regnete an diesem Tag.“
Die Geschichte des Hochhauses ist auch eine Geschichte von Macht und Einfluss. Die BASF hatte nicht nur das Sagen in der Stadt, sondern auch die Kontrolle über die Baugeschichte. Der Abriss wurde mit dem Versprechen eines neuen, repräsentativen Bauwerks verknüpft, das jedoch nie realisiert wurde. Stattdessen bleibt die Stadt mit der schmerzlichen Erinnerung an ein architektonisches Meisterwerk zurück, das nicht nur die Skyline, sondern auch die Identität Ludwigshafens prägte.
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