Die Kirche in Hüffler, ein modern gestalteter Bau aus dem Jahr 1957, hat über die Jahre viele Seelen zusammengeführt und war ein bedeutender Anlaufpunkt für die Gläubigen der Region. Kurt Droll-Mosel, Vorsitzender des Gemeindeausschusses, erinnerte bei der Versammlung an die „viele Herzblut“ investiert in den Bau und die zahlreichen Spenden, die dessen Entstehung ermöglichten. Doch die Zeiten sind vorbei, und die Gemeinschaft muss sich von ihrer „spirituellen Heimat“ trennen.
Ein zentrales Problem ist der Personalmangel. Pfarrer Nils Schubert erläuterte, dass er für 6.300 Katholiken in 67 Ortsgemeinden zuständig sei. „Wir waren vor fünf Jahren noch fünf Hauptamtliche, jetzt sind wir nur noch zwei“, berichtete er weiter. Obwohl eine Stelle ausgeschrieben ist, bleibt die Resonanz aus. Der Mangel an Personal hat direkte Auswirkungen auf die Gottesdienste und die Unterstützung für die Gläubigen.
Rückläufige Mitgliederzahlen
Ein weiterer Faktor, der zur Schließung beiträgt, sind die sinkenden Mitgliederzahlen in der katholischen Kirche. Pfarrer Schubert wies darauf hin, dass das Bistum 2027 lediglich 100.000 Euro bereitstellen wird, was für die Instandhaltung von 21 Kirchen unmöglich ist. Die finanzielle Situation der Pfarrei ist angespannt, und ein Defizit im Haushaltsplan verstärkt den Druck, schnelle Lösungen zu finden. „Wir laufen auf Zahlungsunfähigkeit zu“, warnte Schubert, der betont, dass jährliche Betriebskosten von 5.000 Euro schnell zur Belastung werden können, insbesondere wenn unausweichliche Sanierungen anstehen.
Die Versammlung, die nur spärlich besucht war, spiegelte das Desinteresse wider. Viele Gemeindemitglieder scheuten es, an diesem Abend teilzunehmen, um nicht emotional überfordert zu werden. „Einige haben gesagt, dass sie sich nicht zu sehr aufregen wollen“, bemerkte eine Teilnehmerin.
Emotionale Debatte über die Zukunft
Die Diskussion über die Schließung war nicht ohne Emotionen. Nachfahren der Familie Straßer, die entscheidend am Bau der Kirche beteiligt waren, äußerten ihr Bedauern über die bevorstehende Trennung. „Es gibt keinen Ausweg“, räumten sie zwar ein, doch ihre Rückkehr in das künftige Gottesdienst-Format im „Wohnzimmer“ erschien für sie auch pragmatisch: „Jetzt würde unser Wohnzimmer wieder reichen“, witzelten sie.
Die Kirche wurde seit mehr als einem Jahr nicht mehr genutzt, und die Vorsitzende des Pfarreirates, Christa Kuhn, beobachtet einen alarmierenden Rückgang der Gottesdienstbesucher, insbesondere unter der jüngeren Generation. „Es schmerzt, daran zu denken, dass einmal all dies Geschichte sein wird“, sagte Kuhn und verdeutlichte die schwierige Lage, in der sich die Gemeinschaft befindet.
Hüffler wäre die vierte Kirche der Pfarrei Kusel, die innerhalb von zwei Jahren geschlossen wird, doch laut Schubert ist der Sparprozess noch lange nicht abgeschlossen. Die Gemeinde steht vor der Herausforderung, neue Wege zu finden, um ihre Überzeugungen und Traditionen zu bewahren, während sie mit den realen Gegebenheiten kämpfen muss.
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