In Halle (Saale) nimmt eine neu entwickelte Plattform Gestalt an, die insbesondere Senioren unterstützen soll. Mit dem Namen „Karla“ hat die Saalesparkasse in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern eine innovative Lösung geschaffen. Kunden können hier kostengünstige Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die von der Katzenbetreuung bis zur Glasreinigung reichen. Während eine Stunde für die Glasreinigung 34,90 Euro kostet, wird die Betreuung eines Haustiers in den eigenen vier Wänden für lediglich acht Euro angeboten.
Jürgen Fox, Vorstandsvorsitzender der Saalesparkasse, erläutert die Motivation hinter der Initiative: „Wir haben überlegt, wie wir uns für die Zukunft aufstellen und eine Antwort auf Anbieter wie Check 24 oder Verivox finden können“. Der Fokus der Plattform liegt darauf, älteren Menschen aus Halle und dem Saalekreis den Zugang zu verschiedensten Dienstleistungen zu erleichtern. Fox betont, dass es sich hierbei nicht um eine kommerzielle Ausrichtung handle, sondern darum, den Senioren in ihrem Alltag zu helfen: „Es geht uns um Alltagshilfen, nicht um Kommerz. Unser Angebot soll Orientierung bieten, wenn Hilfe notwendig ist.“
Angebote für alle
Besonders bemerkenswert ist, dass „Karla“ nicht nur für Kunden der Saalesparkasse zugänglich ist. Jeder kann die Plattform nutzen, die zum Start bereits 122 Firmen und Dienstleister verzeichnete und in gleich zwölf Kategorien aktiv ist. Dazu gehören unter anderem Wohnen und Pflege, Gesundheit, Begleitung und Transport. Alle Anbieter werden zuvor geprüft, um sicherzustellen, dass die Nutzer vor Betrug geschützt sind.
Fox ist überzeugt von der Notwendigkeit dieser Plattform: „Ich bin mir sicher, dass der Bedarf da ist“. Gerade in einer Bevölkerung, in der in Halle rund 24 Prozent und im Saalekreis über 26 Prozent der Einwohner Senioren sind, ist die Unterstützung dieser Zielgruppe von hoher Bedeutung. Trotz der Bedenken, dass das digitale Angebot diese Altersgruppe überfordern könnte, hebt Fox hervor, dass viele ältere Menschen bereits das Online-Banking nutzen und zusätzliche Hilfen durch Angehörige haben.
Plattform für die Zukunft
Die Plattform ist online unter www.hallokarla.de erreichbar und soll in Zukunft stetig wachsen und sich weiterentwickeln. Aktuell können manche Dienstleistungen bereits direkt über die Plattform bezahlt werden, was ein zusätzliches Maß an Sicherheit für die Nutzer bedeutet: „Das Geld fließt erst, wenn die Leistung erbracht wurde“. Auch die Transparenz spielt eine zentrale Rolle: Die Anbieter sind angehalten, ihre Preise offen zu kommunizieren, damit die Kunden verschiedene Angebote vergleichen können. Fox merkt an, dass dies in einigen Bereichen, insbesondere in der Pflege, nicht ohne Weiteres umsetzbar sei, da dort viele unterschiedliche Behandlungsformen existieren.
Die Notwendigkeit einer solchen Plattform wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass viele Senioren online nach Unterstützung bei Pflegedienstleistungen suchen und dabei häufig auf die Homepage der Stadt verwiesen werden. „Das zeigt mir, wie groß die Not ist, das Passende zu finden“, so Fox. Trotz der Herausforderungen bei der Entwicklung von „Karla“, einschließlich der typischen Anlaufschwierigkeiten eines Start-ups, bleibt Fox optimistisch. „Wir haben die Grenzen des Machbaren der Plattform ausgelotet und wollen sicherstellen, dass sich die Anbieter die Zeit nehmen können, um sich um die Hilfebedürftigen zu kümmern.“
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